Bodo Menze, langjähriger sportlicher und administrativer Leiter der Schalker Nachwuchsabteilung, hebt vor allem die positiven Aspekte des vor allem bei den Bundesligisten noch nicht sonderlich geliebten Wettbewerbs hervor. "Die kritische Haltung gegenüber der Youth League besteht in Deutschland, aber in den anderen Ländern scheint diese Problematik nicht vorhanden, sodass wir uns hier der demokratischen Mehrheit unterwerfen müssen", bemerkt der 61-Jährige.
Während die jungen deutschen Talente in der U19-Altersklasse mehrheitlich noch zur Schule gehen – meistens eine Partnereinrichtung der Vereine, so wie die Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen – liegt bei den Youth-League-Teilnehmern in vielen anderen Ländern offenbar schon sehr der Fokus auf Fußball und eine mögliche Profikarriere.
Menze verschließt daher nicht die Augen vor der hohen Belastung der Schalker Youngster und ihrer Kollegen aus Dortmund, München und Leverkusen, die in der abgelaufenen Saison in der Youth League am Ball waren, betont aber: "Für die Spieler ist die Youth League mit attraktiven Gegnern und lehrreichen Reisen zusammen mit der Profimannschaft ja auch eine tolle Geschichte."
Für die Schalker Jungs von Trainer Norbert Elgert kamen neben der Youth League und der U19-Bundesliga West allerdings noch Partien im Westfalenpokal und DFB-Pokal hinzu. In beiden Cup-Wettbewerben erreichte die "Knappenschmiede" das Endspiel, der Westfalenpokal ging mit einem Sieg über Arminia Bielefeld erneut an Schalke, der DFB-Pokal hingegen nach Freiburg. Insgesamt absolvierten U19-Kapitän Pascal Itter und seine Teamkollegen von August 2013 bis jetzt 44 Spiele in vier Wettbewerben.
"Die große Belastung nicht wegzudiskutieren. Gerade für unsere Jungs war das zusätzlich zur Bundesliga, dem DFB-Pokal und Westfalenpokal eine riesige Herausforderung. Daher wäre es gut, wenn die Spieler, die in der Youth League am Ball sind, zumindest von Verbandslehrgängen, wenn sich kein Junioren-Länderspiel daran anschließt, befreit würden", schlägt Menze vor.
Er selbst hat als Vorsitzender des Westdeutschen Ligaausschusses beste Kontakte zum WFLV, sein Wort hat bei den entsprechenden Stellen im Verband Gewicht und dürfte gehört werden.
Oliver Ruhnert, Direktor Nachwuchs beim FC Schalke, hatte zudem vor einiger Zeit bereits gefordert, die UEFA müsse zumindest due Aufwandsentschädigungen für die in der Youth League spielenden Vereine anheben. In der letzten Saison war der Wettbewerb für Schalkes Unterbau nämlich mit Reisen nach London (zweimal), Basel, Bukarest, San Sebastian und zur Finalrunde in Nyon ein Zuschussgeschäft.




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