Und weil der Trainingsplan es so vorschreibt, schnürte er in seiner Wahlheimat Bottrop bereits am vergangenen Samstag wieder die Laufschuhe. Latza: „Laut Trainingsplan ist das jetzt unsere tägliche Beschäftigung. Das ist allerdings im Moment nicht ganz einfach, denn die Laufstrecke gleicht nach dem Sturm einem Hindernisparcours.“
Doch davon lässt sich der 24-Jährige nicht beirren. Der U19-Europameister war vor einem Jahr vom damaligen Drittligisten Darmstadt an die Castroper Straße gewechselt und schaffte auf Anhieb den Sprung in die Startformation. „Dass ich in allen 34 Zweitliga-Spielen zum Einsatz gekommen bin, damit habe ich im Traum nicht gerechnet.“
Doch Peter Neururer hat ihm schnell jegliche Zweifel genommen. „Ich habe selten einen Spieler erlebt, der sich vom ersten Tag an bis zum Saisonende im Training verbessert hat. Und er ist mit seiner Entwicklung noch lange nicht am Ende.“ Und dann geht der Trainer ins Detail: „Bei seinen Einsätzen über die volle Spielzeit verraten die statistischen Zahlen, dass er pro Match mehr als 13 Kilometer unterwegs war. Das ist ein Spitzenwert. Darüber hinaus hat er einen feinen Fuß, muss aber noch an seiner Fehlpassquote arbeiten.“ Selbst Christian Hochstätter, der in Sachen Spielerbeurteilung bei der sportlichen Leitung des Klubs eher den zurückhaltenderen Part übernimmt, lobt Latza in seiner nüchternen Art: „Er hat unsere Erwartungen in jeder Beziehung erfüllt.“
Zuletzt hat Latza dann aber einmal ausgespannt. Florida war das Urlaubsziel und in den 16 Tagen des Amerika-Aufenthalts war er mit Freundin Jacqueline und seinem Onkel viel unterwegs. Die Stationen: Fort Lauradale, Orlando und zum Schluss Miami. Latza: „Die Laufschuhe hatte ich nicht dabei, aber wir haben viel unternommen.“ Ob Disney World, die Aquaparks oder ein Besuch der Everglades, nichts aus dem obligatorischen Touristen-Plan wurde ausgelassen. „Doch am meisten hat mich der Besuch bei der NASA beeindruckt. Das war wirklich hochinteressant.“
Im Nachhinein ärgert sich der defensive Mittelfeldspieler, dass er nicht noch ein paar Tage länger in den Staaten geblieben ist. „Allein in Orlando hätte man sich 14 Tage lang jeden Tag etwas anderes anschauen können. So wären wir gerne noch zu den Universal Filmstudios gegangen, aber dafür reichte die Zeit nicht mehr.“
Und während er in Miami immer nur Sonnenschein hatte, bereitete ihm das Wetter hier nach seiner Rückkehr Kopfzerbrechen. Der Besuch seiner Eltern in Gelsenkirchen am Pfingstmontag wurde zu einem Himmelfahrtskommando. „Ich wollte abends zurück nach Bottrop fahren, doch es ging gar nichts mehr. Ich habe es dann vorgezogen, bei meinen Eltern zu übernachten.“
Der Besuch bei der NASA war für Danny Latza ein absolutes Highlight.
Obwohl der defensive Mittelfeldspieler gerade einmal 24 Jahre als ist, scheut er nicht, Verantwortung zu übernehmen. „Wir haben das Team noch einmal verjüngt, jetzt bin ich auch als Führungsspieler gefordert. Wir müssen endlich mehr Chancen herausspielen, hier haben wir riesigen Nachholbedarf. Aber ich bin sicher, dass unser neuer Angriff dieses Problem lösen kann.“ Auch er selbst will es nicht wie zuletzt bei drei Saisontoren belassen. Obwohl er verrät: „Ich bin eigentlich eher der Vorbereiter.“
Sportlich hat Latza aber vor allem ein Ziel. „Wir müssen jetzt ganz schnell eine Mannschaft werden, um endlich unsere Fans zu versöhnen. Die haben in den letzten drei Jahren vor allen Dingen zu Hause fast nur Mist gesehen. Es wird Zeit, dass wir ihnen jetzt mit guten Leistungen für ihre Treue etwas zurückgeben.“
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