Die "Knappen" reisten mit einer mehrköpfigen Delegation zum Bottroper Jahnstadion, in dem auch die Regionalliga-Zweitvertretung einige ihrer Heimspiele austrägt, um den mehreren hundert Anwesenden einen Einblick in die erfolgreiche Nachwuchsarbeit zu geben. Die U15, die in der abgelaufenen Saison einen sehr zufriedenstellenden dritten Platz in der U15-Regionalliga West belegte, gewann ein Freundschaftsspiel gegen eine fast durchweg aus älteren Jugendspielern zusammengestellte Bottroper Jugendstadtauswahl souverän mit 3:0. „Heute konnte man auch mal sehen, was für eine Qualität eine U15-Mannschaft haben kann, das war ein super Abschluss dieser Spielzeit. Es ist wirklich schade, dass mir die Jungs jetzt nach einem Jahr wieder weggenommen werden", äußerte sich Trainer Willi Landgraf nach Spielende.
Vortragsreihe mit wenig Publikum
Als ähnlich schade kann man auch die eher spärliche Zuhörerpräsenz bei der anschließenden Vortragsreihe bezeichnen. Gerade einmal knapp 70 Besucher begaben sich nach dem Abpfiff der U15-Partie in die nahegelegene "Dieter-Renz-Halle". Dort hielten Bodo Menze, langjähriger Leiter der Knappenschmiede, sowie heutiger Verantwortlicher für internationale Beziehungen und Verbände bei S04, sowie U12-Trainer Sam Farokhi zwei Vorträge über die Struktur der Jugendabteilung und exemplarische Trainingsprogramme für die jüngeren Jahrgänge. Menze stellte heraus, dass "das Herzstück eines Fußballklubs die Nachwuchsabteilung ist. Sie ist Heimat der Klubseele und der emotionale Kern des Vereins."
Kritik am Leverkusener Vorgehen
Da verwundert es nicht, dass der Rückzug der Regionalliga-Mannschaft von Konkurrent Bayer 04 Leverkusen beim 61-Jährigen auf Unverständnis stößt: "Hoffentlich geht es nicht so weiter, dass in Zukunft die Finanzminister darüber entscheiden, ob es eine U23-Mannschaft gibt, sondern die Trainer. Man sah bei der U19 von Bayer, welche Auswirkungen dies haben kann. Die waren zwölf Punkte vor uns und bekamen danach bis Saisonende nichts mehr auf die Kette, weil ihnen die Perspektive fehlte", gab Menze zu Protokoll. Nutznießer und wieder einmal Westdeutscher Meister war am Ende bekanntermaßen die hauseigene U19.
Wie professionell die Jugendarbeit am "Berger Feld" mittlerweile betrieben wird, verdeutlicht ein Zitat des ebenfalls anwesenden Ex-Torhüters Mathias Schober: „Jens Lehmann musste noch Anfang der 90er seinen Torwarttrainer selbst bezahlen, heute hat selbst unsere U9 schon ihren eigenen“, erzählte der 38-Jährige grinsend.




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