Am Sonntagnachmittag kehrte der Wattenscheider Tross aus dem Trainingslager ins Revier zurück. Mit im Gepäck: Das Gefühl, in der kommenden Saison eine Mannschaft aufbieten zu können, die in der Regionalliga mithalten kann.
„Wir sind kein Kanonenfutter“, lautet die Antwort von Christoph Klöpper auf die Frage, ob seine Mannschaft in der neuen Saison konkurrenzfähig sein wird. Die erzielten Resultate dürften den ein oder anderen Skeptiker überzeugt und einigen Kritikern das Maul gestopft haben. Nach einem 3:1-Sieg gegen Leverkusens U19-Mannschaft bestätigte die Sportgemeinschaft die gute Frühform mit einem 1:1 bei Wolfsburgs U23 und einer
„Ich löse mich ja von den Ergebnissen“, meint Klöpper, er habe nach keinem Spiel bisher die Veranlassung gesehen, zu überschwänglich zu werden. Dafür gibt es ja auch noch viel zu viel zu tun. „Uns fehlt es immer noch bei der Abstimmung, da müssen wir noch zusammenwachsen“, sagt der Trainer, der noch „einen langen Weg“ vor sich und seinem Team sieht.
Aber auch er hat den Eindruck, dass die ersten Schritte auf eben diesem Pfad doch ganz gut gelungen sind. Alles bestens also an der Lohrheide?
Klöpper nimmt Kaya in Schutz
Nicht ganz. Güngör Kaya
Güngör Kaya» zum Profil sah nach „einer Rangelei“ (Klöpper) gegen Hannover die Rote Karte. War das also ein erstes Indiz dafür, dass die Truppe vornehmlich aus undisziplinierten „Pflegefällen“ besteht und solche Platzverweise demnächst eher die Regel als die Ausnahme sind?
Klöpper sieht es anders: „Gerade bei ‚Günni‘ glaube ich das nicht. Er hat mir Stein und Bein geschworen, dass er sich in der Situation nichts hat zu Schulden kommen lassen. Außerdem hat er in der letzten Zeit viel dazu gelernt“, stellt sich der Coach vor den 24-Jährigen, der in jungen Jahren beim VfL Bochum rausgeflogen und in Rot-Weiss Essen seinerzeit in die unrühmliche „Wettaffäre“ verwickelt war.
Dass der Platzverweis und die anstehenden Sperre ein ärgerlicher Bärendienst sind, steht auch für Klöpper außer Frage – doch selbst in diesem Punkt versucht der Linienchef noch die Positive zu sehen. „Jede Situation hat auch etwas für sich“, glaubt der Trainer. Und so lautet der eine Kommentar zum Thema auch „besser jetzt als später“, sinngemäß der andere„kann passieren“. „Wir haben das intern sofort miteinander besprochen. Das sollte aber auch nicht überbewertet werden“, findet Klöpper.
„Wir haben spezielle Persönlichkeiten“
Letztendlich will er die Tatsache, dass nicht alle Spieler ganz einfach zu führen sind, aber auch nicht in Abrede stellen. „Wir haben spezielle Persönlichkeiten. Aber die sind mir lieber als keine Persönlichkeiten“, versichert der Gesamtschullehrer.
Was diese mit ihren Teamkollegen wirklich imstande zu leisten sind, wird wohl erst der August zeigen, wenn es nicht mehr um Erkenntnisse geht oder darum Vertrauen zu gewinnen – sondern um Punkte.
Dann kann der Wind sich auch schnell wieder drehen. Wer wüsste das besser als der Pawlak-Nachfolger, dem schon vor seinem Amtsantritt ein ganz schöner Sturm um die Ohren pfiff. Solange ein leichter Rückenwind weht, gilt es diesen also mitzunehmen.



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