Vor gut zweieinhalb Jahren traf Faton Toski beim 6:0-Heimsieg gegen Aue in der 51. Minute zum 3:0-Zwischenstand. Am Samstag nun beendete Yusuke Tasaka mit seinem Freistoßtreffer in Aue diese schwarze Serie. Und der kam nicht von ungefähr, denn der 29-jährige Mittelfeldspieler scheint seit dem Start der Vorbereitung die Herausforderung Bochum endlich anzunehmen.
Der Wechsel in eine andere Kultur blieb bei Tasaka nicht ohne Spuren. Die Trennung von der Familie in Japan, die Geburt des Nachwuchses – irgendwie wirkte Tasaka in den Spielen, als sei er woanders. Nie konnte man ihm eine fehlende Laufleistung ankreiden, wohl aber fehlende Übersicht.
Gespielt hat er trotz schlechter Leistungen dennoch, wohl eher mangels Alternativen, als wegen guter sportlicher Leistung. Im Sommer schien die Messe für den Japaner gelesen. Ein Klub aus der Heimat buhlte um seine Dienste und Christian Hochstätter hätte bei einem angemessenen Angebot wahrscheinlich einen kleinen Luftsprung gemacht, wenn Tasaka zurück nach Japan gewechselt wäre. Auch bei den VfL-Anhängern besaß der Japaner keine Rückendeckung mehr.
Doch manchmal passieren unglaubliche Dinge: Als Tasaka beim ersten Training erschien, war er nicht nur körperlich fit, sondern auch auf Bochum fokussiert. Warum sollte sich der Japaner sonst eine neue Wohnung in Bochum suchen, um seine Familie ab Oktober endgültig zu sich in den Pott zu holen? Tasaka: „Ich bin mit einem sehr guten Gefühl in die Saison gegangen und habe mir das Ziel gesetzt, um einen neuen Vertrag zu kämpfen, um noch lange in Bochum zu bleiben.“
Den Worten folgten Taten. Zwar hat Tasaka in den ersten beiden Zweitliga-begegnungen seinen Leistungszenit noch längst nicht erreicht, doch zwischen den oft unverständlichen Auftritten der letzten Saison und seiner jetzigen Spielweise liegen Welten. Peter Neururer: „Ich glaube, dass er die Konkurrenzsituation angenommen hat. Im letzten Jahr fehlte ihm offensichtlich der Druck. Die größten Fortschritte hat er taktisch gemacht, rückt oft geschickt ins Zentrum und ist dadurch mehr ins Spiel einbezogen. Er ist im Moment bei mir gesetzt, ruft mehr und mehr seine fußballerischen Möglichkeiten ab.“
Hinzu kommt, dass der Japaner, der vor einem halben Jahr noch über fehlende Anspielstationen und ein mangelhaftes Umschaltspiel klagte, jetzt in allen Mannschaftsteilen größere Unterstützung erfährt. Ihm kommt zugute, dass das Offensivspiel des VfL schneller geworden ist und er mehr Unterstützung von seinen Mannschaftskollegen erhält. Neururer: „Yusuke gehört sicherlich auch zu den Überraschungen der Vorbereitung. Viele hatten ihn in Sachen Stammelf vor der Spielzeit bestimmt nicht auf dem Zettel.“



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