Die starken Leistungen in den ersten Spielen stimmen den Vorsitzenden zuversichtlich. Nach der unglücklichen Auftaktpleite gegen Alemannia Aachen hatten die 09er mit RWO den nächsten Titelkandidaten am Rande einer Niederlage. Auch das 1:1 im Derby gegen die U23 des VfL Bochum wurde nach dem sensationellen 8:0-Sieg der Blau-Weißen in Hennef deutlich aufgewertet.
Trotz einer mageren Ausbeute von zwei Zählern aus den ersten drei Spielen bleibt anzumerken, dass Wattenscheid absolut konkurrenzfähig ist und seinen Zuschauern darüber hinaus attraktiven Offensivfußball anbietet. „Unser Ziel war es vor der Saison, in dieser Liga klarzukommen und konkurrenzfähig zu sein. Ich denke, das ist uns bisher gut gelungen“, sagt Wattenscheids Trainer Christoph Klöpper.
"Es sollte zählen, dass der Verein auf einem guten Weg ist"
Ob das reichen wird, um die Mitgliederschaft der 09er zufrieden zu stellen, wird spätestens am Mittwochabend beantwortet. Dann geht die mit Spannung erwartete ordentliche Mitgliederversammlung über die Bühne. Sollte sich die Opposition durchsetzen und der Aufsichtsrat neu besetzt werden, könnten die Tage des umstrittenen Vorsitzenden Christoph Jacob an der Lohrheide bald gezählt sein. Auch wenn es sportlich rund läuft, herrscht bei den Mitgliedern weiterhin großer Gesprächsbedarf aufgrund der Querelen, die den gesamten Verein in den letzten Monaten in Atem hielten. Jacob ist sich der Tatsache bewusst, dass ihm reichlich Gegenwind entgegen wehen wird. „Es werden mit Sicherheit einige Fragen kommen, auch zu den alten Vorkommnissen. Aber all das ist schon mehrmals besprochen worden. Es sollte vielmehr zählen, dass der Verein auf einem guten Weg ist“, sagte Jacob nach dem RWO-Spiel.
Der Klub-Boss sieht die positive sportliche Entwicklung als Faustpfand an. Jacob merkt zudem an, dass dies mit „sehr geringen finanziellen Mitteln“ geschehen sei. „Es gibt Vereine in dieser Liga, die den zehnfachen Etat von uns haben. Die Fans und das gesamte Umfeld sollten sehen, dass wir dennoch eine sehr gute Mannschaft aufgebaut haben.“
Kandidaten-Quintett will den "Neustart 2014"
In einem Vorbericht auf der vereinseigenen Internetseite werden zwar alle neun Aufsichtsrat-Kandidaten genannt, aber nur die drei Kandidaten, die vom aktuellen Aufsichtsrat unterstützt werden, etwas näher vorgestellt. Dieses Vorgehen empfinden viele Mitglieder als unfair - schließlich sei so keine Möglichkeit gegeben, sich ein Bild von den anderen Bewerbern zu machen.
Die Standpunkte derjenigen, die der Oppostion zuzurechnen sind, formulierten fünf AR-Kandidaten in einem gemeinsamen Papier unter dem Motto "Neustart 2014". Jörg Döllekes, der ehemalige Mannschaftsarzt Dr. Andreas Falarzik, David Marczinczik, Christian Mose und Christian Ruthmann appellieren daran, sich auf "alte 09-Stärken" zu besinnen: Offenheit, Transparenz, ehrliche Arbeit und Zusammenhalt. So will das Quintett Vertrauen bei Sponsoren, Mitgliedern und Fans zurückgewinnen und den Fokus wieder stärker auf die Jugendarbeit richten.
Kooperationsvertrag steht nicht zur Disposition
Ein erster Schritt, um die gesteckten Ziele zu erreichen, soll die Neubesetzung des Vorstands sein, eine satzungskonforme Erweiterung des aktuell dezimierten Aufsichtrats soll "einen unbelasteten Neuanfang garantieren".
Der mit Galatasaray Istanbul geschlossene Kooperationsvertrag steht aber nicht zur Disposition - die Partnerschaft soll Teil des "Neustarts 2014" sein und bleiben. Um ihre Philosophie zu untermauern, haben die unabhängigen Kandidaten sich übrigens beim Abschiedswort des ehemaligen Cheftrainers André Pawlak bedient: "Verein kommt von vereint, von gemeinsam."



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