Denn Freude kommt nicht auf, Frust dafür umso mehr. Vor allem bei den Fans. Hieß der Tenor bis zur Halbzeitpause des Kray-Spiels noch "schön gespielt, aber...", ist es nun allmählich an der Zeit, mehr oder weniger existenzielle Fragen zu stellen: "Kann diese Mannschaft Abstiegskampf?" ist so eine. Zugegeben, um die Antwort zu präsentieren, hat das Wattenscheider Ensemble noch viele Wochen Zeit. Allein, es scheint, als würde die Frage teamintern noch gar keine Rolle spielen.
Erstes Indiz: Die mehr als maue Leistung gegen - so sah es nicht zuletzt Borussen-Trainer Sven Demandt! - schwache Gladbacher. Da plätscherte die Partie vor 509 Live- und ein paar tausend TV-Zuschauern so dahin, ganz so als wäre es ein Freundschaftsspiel. Eklatante Abwehrschwächen konnten seltene Lichtblicke wie Sascha Tobors
Sascha Tobor» zum Profil Hammer zum 2:2 gegen seinen Ex-Klub nicht aufwiegen. Anders ausgedrückt: Diese Wattenscheider waren alles in allem recht leicht zu besiegen!
Wo bleibt der heilige Zorn?
Zweites Indiz: Auch in der Analyse zeigten sich einige Spieler verblüffend gleichmütig. Es war eigentlich ein 2:2-Spiel, ein Unentschieden wäre verdient gewesen, so lautete die einhellige Meinung. Den unterlegenen Wattenscheidern kann man fast noch zu Gute halten, dass sie keine schlechten Verlierer waren. Es gibt aber auch so etwas wie "heiligen Zorn". Noch immer kein Sieg, nicht mal ein mickriger Punkt - da kann ein Sportler auch mal ausrasten. Wenn er denn ehrgeizig ist...
09-Coach Christoph Klöpper war in dieser Hinsicht aber mit seinen Spielern auf einer Linie. Dass weder nach dem Ausgleich zum 1:1, noch nach dem zum 2:2 ein sichtbarer Ruck durch die Mannschaft ging, wollte er nicht als Problem deuten: "Es entspricht nicht unserer Spielweise, dass wir in Panik verfallen, wenn wir den Ausgleich erzielt haben, und dann wie verrückt draufgehen", erklärte der Trainer auf die Nachfrage, ob er bei seinen Spielern nicht den absoluten Siegeswillen vermisst hätte. "Ruhe und Klarheit zu behalten" sei wichtig gewesen, wäre mehr Zeit geblieben, dann hätte die Mannschaft sicherlich auch wieder auf das 3:3 gedrängt.
Als Erklärung für den irgendwie abwesend wirkenden Auftritt seiner Elf führte er übrigens die Verunsicherung nach den ersten vier Spielen mit "drei gefühlten Niederlagen" an. Die dürfte nach nunmehr zwei Punkten aus fünf Partien allerdings noch etwas größer geworden sein. Wie diese negative Eigendynamik aufzuhalten sein soll, vermag sich zumindest Außenstehenden auf Anhieb nicht zu erschließen. Dass "Schalke hilft", steht vor dem Auswärtsspiel am Samstag (14 Uhr, Mondpalastarena) vielleicht zu hoffen - aber nicht zu erwarten...



















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