Anthony Losilla ist angekommen – privat und sportlich. Noch schneller klappte es allerdings mit der Integration beim VfL Bochum. „Vom ersten Tag an war sein Verhalten einfach vorbildlich“, sagt Trainer Peter Neururer über seinen Neuzugang. „Wie er den Ball fordert, sich einbringt und das Team führt, das ist ganz stark.
Für Christian Hochstätter steht indes fest: „Toto ist Erstliga-Spieler.“ Und genau dort will der 28-jährige Franzose in den nächsten zwei Jahren hin. Schaut man auf seine sportliche Vita, dann könnte man ihn als „Spätstarter“ bezeichnen. Nach 12 Jahren in der Nachwuchsabteilung des französischen Rekordmeisters AS Saint-Etienne schaffte er als Eigengewächs den Sprung ins Profiteam: „Ich habe dort zwar ein Jahr trainiert, aber keine Chance bekommen“, erinnert er sich.
Deshalb spielte er unter anderem in der dritten Liga bei Paris FC oder beim Zweitligisten Stade Laval. Losilla: „Ich dachte, das kann noch nicht alles gewesen sein und nachdem sich das Angebot von Nizza in Liga eins zerschlagen hatte, stand fest, ich würde was anderes machen.“
Von der dritten in die erste Liga
Da kam das Angebot von Dynamo Dresden gerade recht. „Deutschland ist ein Fußballland, es leben alle für den Fußball. Auch die Spielweise ist eine völlig andere“, erklärt der Mittelfeldspieler und fügt hinzu: „In Frankreichs zweiter Liga spielt man, um nicht zu verlieren – in Deutschland, um zu gewinnen.“ Zwei Jahre Dynamo Dresden, die mit dem Abstieg in die dritte Liga endeten, waren für den Abräumer trotzdem persönlich ein Schritt nach vorne: „Ich profitiere jetzt von diesem Lernprozess.“ Beim Vergleich zu seinem Ex-Club Dynamo Dresden und dem VfL fällt ihm sofort ein großer Unterschied auf: „Qualität hatte Dynamo auch, aber beim VfL spiele ich jetzt in einer Mannschaft, in einem echten Kollektiv. Bei Dynamo hat jeder für sich alleine gespielt.“
Auch wenn die momentane Tabellensituation geradezu wie ein Märchen anmutet, so warnt der Sechser: „Es wird noch eine verdammt schwierige Saison. Wir müssen ruhig bleiben, aber wenn es uns gelingt, uns bis zur Rückründe im oberen Drittel festzubeißen, dann ist vieles möglich. Ich erinnere mich da an unseren nächsten Gegner, den Karlsruher SC, der in der letzten Saison fast eine Überraschung geschafft hätte.“
Vorfreude auf Pokalpartie
Losilla hofft, dass seine sportliche Entwicklung weiter voran geht: „Ich habe dritte Liga gespielt, ich habe zweite Liga gespielt. Mit dreißig Jahren möchte ich mit Bochum in der ersten Bundesliga spielen und ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingen kann.“ Was ihn so positiv stimmt: „Auch wenn es mal nicht so läuft, wie phasenweise in Braunschweig, haben wir die Qualität in der Offensive, immer zu treffen. Das ist ein großes Plus. Läuft gar nichts, dann trifft halt Simon. Er ist in Top-Form.“
Gefreut hat sich Losilla, als bei der Auslosung der zweiten DFB-Hauptpokalrunde Dresden als Pokalgegner gezogen wurde: „Es ist immer schön gegen einen Ex-Verein zu spielen. Solange bin ich da ja noch nicht weg.“ Dann gibt es auch ein Wiedersehen mit Christian Fiel, der einst das VfL-Trikot trug. Losilla: „Er und Zlatko Dedic hatten einen großen Anteil daran, dass ich nicht in Kaiserslautern oder Fürth, sondern in Bochum gelandet bin. Sie haben mir nur positive Dinge erzählt. So hatte ich keine Sorgen, dass etwas schiefgeht.“
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