Doch wie sieht es aktuell wirtschaftlich aus, nachdem der Deal mit dem potenziellen neuen Trikotsponsor Hisense, der sich lieber für den Revier-Rivalen Schalke entschieden hat, geplatzt ist?
„Wir sind auf Akquisetour, Konkretes gibt es aber noch nicht“, berichtet Peter Mohnhaupt. Der Geschäftsführer, der sich die Aufgaben mit Bernd Maas teilt, ist gerade dabei, das „Vertrauen der Großsponsoren zurück zu gewinnen. Wir sind auf einem guten Weg, wissen aber auch, dass es ein langer ist. Wir können nicht erwarten, gleich nach den ersten Gesprächen einen sechsstelligen Betrag zu erhalten. Das Wichtigste ist, dass uns die Firmen überhaupt die Chance geben, das verlorengegangene Vertrauen wieder aufzubauen“.
Wird kein neuer Sponsor gefunden, bleibt der Zoo auf der Brust
Sollte es nicht klappen, während der laufenden Spielzeit einen neuen Trikotsponsor zu finden, bleibt der Zoo auf der Brust. „Er ist genauso als Saisonpartner angemeldet wie Schauinsland-Reisen als Pokal-Sponsor“, nickt Mohnhaupt und schließt eine Rückkehr der Stadtwerke mit ihrer Marke Rheinpower zumindest bis zum Serienende aus.
Auch wenn der große Wurf bislang noch nicht dabei ist, haben Mohnhaupt und Maas aber nicht nur frischen Wind ins Marketing- und Sponsoringgeschäft gebracht, sondern können auch die ersten nennenswerten Erfolge nach der Lizenzerteilung präsentieren. So sind durch eine Vielzahl kleinerer Geldgeber, oder die Logen-Vermarktung bereits 400.000 frische Euro in die klamme Kasse geflossen. „Damit liegen wir im Pflichtbereich unserer Planzahlen bei der Lizenzvergabe“, freut sich Mohnhaupt, die ersten Zielsetzungen bereits erreicht zu haben.
Allerdings gibt es bei den Planungen derzeit auch noch ein kleines Minus, weil die Zuschauerzahl (noch) nicht stimmt. Im Schnitt kamen zu den sechs Heimspielen 11.715 Fans in die Arena. Weil sich der MSV bei der Planung aber an der Vorsaison orientierte, wurde mit 12.500 Anhängern pro Partie kalkuliert. „Wir liegen etwas dahinter, aber die positive Tabellensituation und der sportliche Erfolg werden sicherlich dafür sorgen, dass in den nächsten Wochen wieder mehr Fans zu uns kommen werden“, ist Mohnhaupt zuversichtlich, dass sich die erfolgreiche Entwicklung auch schnell in den nackten Zahlen niederschlagen wird.
Maas: „Geht es uns besser als geplant,
will die Bank auch etwas davon haben.“
Dass der MSV bei den Fans hoch im Kurs steht, zeigt das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln. Das Stadion wird mit knapp 30.000 Fans – mehr werden aufgrund der Sicherheitslage nicht reingelassen – wohl ausverkauft sein. Und weil das Rheinderby extra vermarktet werden kann, sprudelt neben den 268.000 Euro für das Erreichen der zweiten Runde weiteres Geld durch das zusätzliche Sponsoring. Mohnhaupt: „Wir werden sogar Logen aufmachen, die im Ligabetireb eigentlich geschlossen sind.“
Allerdings gibt es auch eine Kehrseite der schillernden Medaille, denn weil es sich um ein nicht geplantes Match handelt, machen die Gläubiger einen Besserungsschein geltend. Übersetzt: Der MSV muss für diese Begegnung eine Zusatzmiete bezahlen. „Geht es uns besser als geplant, will die Bank auch etwas davon haben“, erklärt Maas. Trotzdem werden die Meidericher ein dickes Plus verbuchen, denn „abzüglich aller Kosten rechnen wir damit, dass etwa 250.000 Euro übrig bleiben“, meint Maas.
Fazit: Der MSV ist sportlich wie wirtschaftlich wieder im Spiel.




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