VfL

Gregoritsch will endlich den ersten Heimsieg

Am Tag nach dem 1:1 gegen den Club geisterte immer noch eine Szene aus der 73. Minute durch seinen Kopf. Das 2:1 auf dem Fuß, machte sich „Franz“ das Leben unnötig schwer, nahm den Ball mit vollem Risiko und verfehlte das Ziel. In der ersten Halbzeit hatte das noch „funktioniert“, als er nach Yusuke Tasakas Freistoß mit einem „Tor des Monats“ die Führung erzielte. Gregoritsch: „Über das vergebene Ding hat mich der Trainer getröstet und mir gesagt, wenn ich einem Jahr mehr Erfahrung habe, dann mache ich den ganz sicher.“

Dennoch gibt der Österreicher zu, dass er diese Erfahrung gerne schon am Freitagabend besessen hätte. Spätestens beim Studium der Fernsehbilder stellte der Offensivmann nüchtern fest: „Ich muss den Ball mit der Innenseite mitnehmen. So aber trübt es die Freude.“

Als Dirigent der Fans macht Franz eine gute Figur

Gregoritsch ist längst mit Herzblut beim VfL Bochum angekommen. Als es für Sekunden drohte im rewirpowerSTADION ruhiger zu werden, genügte eine kurze Ruderbewegung mit beiden Armen, um wieder für einen Hexenkessel zu sorgen. „Ich wollte die Fans und die Mannschaft noch einmal puschen. Nichts gegen die Stimmung am Millerntor, aber was in Bochum mittlerweile abgeht, ist schon unglaublich, fast unfassbar. Das ist eine 100-prozentige Unterstützung“, sagte Gregortisch euphorisch, „ich weiß, dass es die Fans nervt, dass wir nicht zuhause gewinnen, glaube aber dennoch, dass wir auf einem guten Weg sind.“

„In Bochum gewinnt keiner.“

Und so antwortete er nach einem dezenten Hinweis auf die fünf Teilerfolge daheim schlagfertig und forsch: „Dazu sage ich: Ungeschlagen!“ Die Begründung ist ebenso klar: „Wir waren in keinem dieser fünf Spiele am Rande einer Niederlage, sondern meist dicht vor einem Sieg.“ Der Außenstürmer, der gegen Nürnberg bereits seinen dritten Treffer im VfL-Trikot erzielte, glaubt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann daheim der Knoten platzt: „Wir dürfen nicht unglücklich darüber sein. Stattdessen sollten wir uns sagen: In Bochum gewinnt keiner, und so soll es auch bleiben. Natürlich zehren die vielen Unentschieden derzeit an unseren Nerven.“

Gregoritsch hat aber noch eine ganz andere positive Randerscheinung am Freitag ausgemacht: „Nach dem 0:5-Debakel in Heidenheim haben wir eine bemerkenswerte Reaktion gezeigt, sind mit Leidenschaft und Willen wieder aufgestanden.“

Nun macht die Bundesliga erst einmal Pause. Bei Österreichs U21-Nationalteam erwartet Gregoritsch viel Anerkennung, aber nicht die Kapitänsbinde. „Papa hat schon verraten, dass ich die Binde nicht bekomme“, schmunzelt Gregoritsch.