Zwar müssen die Mannschaftsbusse der Gegner grundsätzlich direkt am Fan-Container sowie der Nordtribüne vorbei, doch der SV Hö.-Nie. legt die 46 Kilometer inkognito zurück.
„Wie schon zu unserem Freundschaftsspiel im Sommer bei Ajax Amsterdam werden wir auch zum MSV Fahrgemeinschaften bilden und mit unseren privaten PKWs kommen“, berichtet Coach Georg „Schorsch“ Mewes, der sich darüber freut, dass ihm und seinem Team zehn Parkplätze zur Verfügung gestellt wurden: „Für uns ist das ein Erlebnis. Meine Spieler werden nie wieder so ein Stadion betreten, deshalb wollen wir alle dieses Spiel genießen – hoffentlich machen es die Zebras nicht so schlimm mit uns.“
Wer Mewes kennt, weiß, dass er zwar großen Respekt vor den Meiderichern hat, sich aber alles andere als verstecken wird. Angeführt vom Ex-Schalker Christian Mikolajczak
Christian Mikolajczak» zum Profil werden die „Bullen“, die lediglich auf den verletzten Benjamin Schüssler verzichten müssen, ihr Heil in der Offensive suchen. „Anders können wir auch gar nicht spielen“, betont Mewes: „Die Jungs haben nach unserem Highlight noch einen Mannschaftsabend und sollen dabei ruhig etwas tröten. Wenn wir ein gutes Spiel hingelegt haben, macht es natürlich viel mehr Spaß.“
Kehrmann stimmte Verlegung zu
und handelte Fixbetrag aus
Spaß erhofft sich auch Alexander Kehrmann. Der Präsident des SV Hö.-Nie. stimmte der Verlegung der Partie ins Wohnzimmer der Zebras sofort zu, obwohl die Schwarz-Gelben eigentlich Heimrecht hatten. „Der MSV wollte zum Arena-Tag erst gegen Kaiserslautern spielen, als dann aber die Idee gegen uns aufkam, haben wir sofort zugesagt. Sind wir mal ehrlich: Wie viele Fans wären zu uns gekommen? Vielleicht 1.500. So haben allerdings alle gewonnen.“
Auch der SV Hö.-Nie., denn Kehrmann hat mit den Zebras einen Fixpreis ausgehandelt. Es ist also egal, wie viele Zuschauer kommen, der Dorfverein sieht ein bisschen Kohle.
„Hurra, das ganze Dorf ist da!“
Apropos Dorf: Der Fangesang „Hurra, das ganze Dorf ist da“ war wohl noch nie so treffend wie am Samstag. Denn der Fusionsklub aus den Gemeinden Hönnepel (950 Einwohner) und Niedermörmter (1.100) wird von 1.000 Anhängern unterstützt.
Und das, obwohl die Generalprobe gegen den Wuppertaler SV mit 1:5 kräftig in die Hose ging. Trotzdem rechnet sich Kehrmann eine Außenseiterchance aus: „Unsere Jungs hatten gegen den WSV nur den MSV im Kopf, niemand wollte sich verletzen. Das ist menschlich. Aber der MSV tut gut daran, uns nicht zu unterschätzen. Wir sind total motiviert und wollen einen guten Eindruck hinterlassen.“
Denn niemand will auch inkognito abreisen müssen...
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