Sieben Partien sind in der B-Junioren-Bundesliga mittlerweile absolviert worden, ein guter Zeitpunkt also, ein erstes Zwischenfazit zu ziehen, das aus Sicht der RWE U17 leider sehr enttäuschend ausfällt. Nach nur einem Saisonsieg (ausgerechnet gegen den Erzrivalen Schalke 04) und mehreren unglücklichen wie ärgerlichen Pleiten – insbesondere gegen die direkte Abstiegskonkurrenz – rangiert der Nachwuchs der Rot-Weißen derzeit auf einem Abstiegsplatz. Er stellt mit nur sechs erzielten Treffern die schwächste Offensive der Liga und ist auswärts noch gänzlich punktlos. Bei momentan drei Zählern Rückstand zum rettenden Ufer ist die Lage sicherlich nicht dramatisch, aber doch ernst.
Von einer Krise möchte Trainer Toni Kotziampassis dann auch nichts wissen, zumal von vornherein klar war, dass es auch in dieser Spielzeit im Konzert mit den Großen nur um den Klassenerhalt gehen wird. „Unser Hauptproblem ist, dass wir im Abschluss einfach zu inkonsequent sind. Wir halten in allen Spielen mit und haben auch genügend Chancen, nur nutzen wir diese nicht. Das ist auch eine Frage der Qualität“, legt er den Finger in die Wunde. Denn offensichtlich haben noch nicht alle Akteure begriffen, wie das „Abenteuer Bundesliga“ angegangen werden muss. Denn: „Normale Leistungen reichen eben nicht. Wir müssen in jeder Partie – auch gegen die vermeintlich Kleinen – 120 Prozent abrufen, dann können wir auch jeden in der Liga schlagen.“
Dass die notwendige Qualität im Kader vorhanden ist, davon sind der Trainer und auch der Jugendkoordinator Andreas Winkler überzeugt. Das hätten nicht zuletzt die tollen Ergebnisse in der Vorbereitung gezeigt. Doch genau diese scheinen zum Problem geworden zu sein. „Womöglich dachten die Jungs nach diesen guten Resultaten, dass es in der Meisterschaft einfach so weiter gehen würde“, vermutet Winkler. Zudem funktioniere das Team im Kollektiv noch nicht wie gewünscht. „Wir müssen es langsam auch mal schaffen, dass wirklich alle eine gute Leistung abrufen und wir keine leistungstechnischen Ausfälle haben“, so Winkler, der auch schon an mögliche (nicht unbedingt personelle) Maßnahmen in der Winterpause denkt.Eines stellt er dabei aber klar: „Es gibt keine Trainerdiskussion. Herr Kotziampassis leistet schon seit Jahren hervorragende Arbeit im Verein.“ Und diese bereitet ihm auch trotz der momentanen Durststrecke nach wie vor viel Spaß, wie er sagt: „Es ist ein angenehmes, ruhiges und konzentriertes Arbeiten.“
Derbysieg gegen Bochum würde helfen
Was derzeit fehlt, ist ein Erfolgserlebnis. Mit einem solchen im Rücken dürfte das dringend benötigte Selbstvertrauen zurückkehren, darüber sind sich die Verantwortlichen ebenso einig wie über die Notwendigkeit, dass es so schnell wie möglich her muss. „Sonst laufen wir Gefahr, den Anschluss ans Mittelfeld zu verlieren“, mahnt Kotziampassis. Und natürlich wäre ein Bundesliga-Abstieg der U17 ein Jahr nach der U19 sowie der Abschaffung der U23 für den Gesamtverein ein überaus heftiger Rückschlag. „Das darf nicht passieren“, sagt Winkler klipp und klar. Ein Derbysieg der U17 am kommenden Sonntag gegen den VfL Bochum (11 Uhr, Sachsenring) wäre also in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.


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