Regelmäßig verhilft er den größten Musikern der Welt dabei, ihre Lieder noch ein Stück besser zu machen. Und manchmal schreibt er sogar Fußballsongs. Wir sprachen mit dem Starproduzenten über seine Liebe zum BVB, eingestaubte Hymnen und Fanfreundschaften.
Tony Mono, Sie sind Musiker durch und durch. Fußball ist ja auch ein musikalischer Sport. Können Sie die Stimmung im Stadion und die Fangesänge eigentlich genießen, oder denken Sie sich auch dort die ganze Zeit: „Das geht besser!“
Denke ich eigentlich schon, ja. Aber das betrifft sowohl die Musik – als auch das Spiel auf dem Rasen.
Sie stammen aus Recklinghausen, haben Ihr Herz aber an Borussia Dortmund verloren. Wie ist das passiert?
Der FC 96 Recklinghausen ist natürlich meine fußballerische Wiege. Aber darin war es nicht sehr gemütlich (lacht). Ich war im Grunde bis vor ein paar Jahren gar kein Fußballfan. Da interessierten mich nur die echten Werte im Leben. Also Frauen, Autos, Geld. BVB-Fan bin ich dann durch die Songs geworden, die ich für die Borussia gemacht habe. Wie etwa „Kloppen wir sie fort“, die Snoop-Dogg-Parodie vor dem Champions-League-Finale 2013. Ich fand die Idee gut und wollte sie gerne umsetzen. Da habe ich dann sehr viel Herzblut reingesteckt. Und als ich dann beim Finale saß, war ich plötzlich total aufgeregt und dachte: „Jetzt sollen sie die Bayern auch mal weghauen!“ Was ja leider nicht geklappt hat...
Man munkelt, Sie stünden auch dem 1. FC Köln nahe. Schlagen da am Samstag vielleicht sogar zwei Herzen in Ihrer Brust?
Köln ist immerhin die Heimstadt meines Haus- und Hofsenders 1Live – den ich übrigens im nächsten Jahr kaufen und an die Börse bringen werde, aber das nur am Rande. Ich würde nicht von zwei Herzen sprechen. Sagen wir so: ich habe zwei Daumen. Den einen werde ich dem BVB widmen und den zweiten benutzen, um das Spiel nebenher auf der Playstation nachzuspielen – und auch da für den BVB zu gewinnen.
Folgen Sie bei Ihrem Plan, 1Live an die Börse zu bringen, dem Beispiel des BVB?
Na ja, ich will es schon besser machen. In Dortmund hat es so super ja nun nicht geklappt (lacht).
Seit der Dortmunder Meisterschaft 2011, als Köln dem BVB mit einem Sieg gegen Leverkusen half, hat sich eine Art Fanfreundschaft zwischen den Klubs entwickelt. Mit Kevin Großkreutz haben die Kölner sogar einen BVB-Spieler als Fan gewonnen. Wie sehen Sie die Freundschaft zwischen den beiden Klubs?
Ich bin kein Hippie, aber „Make love, not war“ ist schon ein guter Slogan. Ich mag es, wenn sich die Fanlager näherkommen. Und zwar nicht, um sich gegenseitig eins überzuziehen! Bei aller Leidenschaft vergesse ich nicht, dass Fußball ein Spiel ist. Ich mag es, wenn sich die Fankurven gegenseitig dissen und Spottlieder singen. Aber wenn sich die Menschen persönlich gegenüberstehen, sollte damit Schluss sein. Deswegen sind Fanfreundschaften etwas Tolles.
Donnerstag, 30. Oktober:
Stadthalle, Soest
Mittwoch, 12. November:
Stadttheater, Bocholt
Donnerstag, 13. November:
Stadthalle, Erkelenz
Freitag, 14. November:
Saalbau, Witten
Mittwoch, 10. Dezember:
Haus der Jugend, Wuppertal
Donnerstag, 12. Dezember:
Albert-Mooren-Halle, Grefrath
Was sagt der Fachmann zu den Fangesängen von BVB oder Köln? Wer hat die besseren?
Was die offiziellen Lieder angeht, würde ich sagen: klarer Sieg für Köln. Ich habe ja schon einmal für den RevierSport eine Hymnen-Kritik geschrieben. Und ich finde „Mer stonn zu dir, FC Kölle“ hat einfach viel mehr Hymnen-Klasse als das angestaubte „Heja BVB“. Bei den Kurvengesängen haben die Kölner ja quasi den gesamten Karneval im Kader, aber Dortmund finde ich auch sehr witzig und kreativ. „Ballspielverein“ auf „Griechischer Wein“, oder „Wer wird Deutscher Meister“ auf die Melodie von Pipi Langstrumpf finde ich gut. Da holen die Dortmunder aus weniger mehr raus!
Sie haben ja bereits ein Lied geschrieben, um den BVB gegen die Bayern zu motivieren. Wäre es in der aktuellen, schwierigen Lage nicht mal wieder Zeit für einen neuen Song?
Ich bin im August bei der Saisoneröffnung des BVB aufgetreten. Da habe ich eigentlich 17 Heimsiege angekündigt. Das scheint nicht zu klappen (lacht). Also wäre es wirklich mal wieder Zeit für ein Lied.
Wird denn Pep in Zukunft wieder verkloppt, oder ist der FC Bayern vorerst unschlagbar?
Das würde ich nicht sagen. Es gibt ja immer Phasen. Das sieht man etwa auch an einem anderen Trainer, der einen großen Titel errungen hat und sich derzeit in einem Tief befindet. Ich sag nur: Jogi Löw. Deshalb rechne ich auch in der nächsten Zeit mit BVB-Siegen gegen Bayern.
Bekommt der 1. FC Köln irgendwann auch noch ein Lied von Tony Mono?
Das bekommen die Kölner, wenn sie im Champions-League-Finale stehen. Also nein.
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