Opiola freut sich auf das Wiedersehen mit den Bekannten aus Sprockhövel (15 Uhr, Baumhof-Stadion). "Ja, ich freue mich auf die Rückkehr, das Gefühl ist ein bisschen anders als sonst. Aber ein großes Thema ist es auch nicht", glaubt der Außenbahn-Spezialist.
Und irgendwie ist er auch ganz froh, dass er im Baumhof für die Gastmannschaft aufläuft. Denn das, was der 22-Jährige im Sommer bei seinem Wechsel an den Stimberg im Hinterkopf hatte, hat sich im ersten Saisondrittel durchaus bestätigt: Die Spielvereinigung ist in der Oberliga Westfalen ein Schwergewicht, die TSG muss eher den Blick nach unten richten. „Ich wusste, dass Erkenschwick sportlich für mich noch mal eine kleine Verbesserung ist“, gibt Opiola zu Protokoll.
So fällt sein Zwischenfazit nach dem ersten Saisondrittel zwar nicht überschwänglich, aber durchaus positiv aus. „Ich bin zufrieden. Wir sind etwas holprig gestartet. Nach dem 0:0 gegen Ahlen ging es schon los, da meinten einige schon: ‚Oh oh, ob das mal gutgeht.‘ Aber wir sind jetzt gefestigt und immerhin seit sieben Spielen ungeschlagen.“ Was ein Remis gegen Ahlen wert ist, dürfte mittlerweile auch allen klar sein. Nach der Nullnummer gegen die Schwicker haben die Rot Weissen alle folgenden zehn Spiel gewonnen...
Apropos Nullnummer: Schon dreimal spielte die Spvgg. 0:0. Nur 20 Treffer fielen in den Spielen mit Erkenschwicker Beteiligung, das ist Liga-Tiefstwert. „Wir schießen nicht mehr so viele Tore“, nickt Opiola, vermisst das Spektakel, das die anderen Mannschaftskameraden in der letzten Saison vor allem gegen Gütersloh (8:5) und Rheine (5:5) ablieferten, aber gar nicht. „Ein 1:0-Sieg hat auch was“, zwinkert der Mittelfeldmann.
„Das mit dem Toreschießen muss besser werden“
Eigene Einschüsse vermisst er allerdings durchaus: „Ich habe schon ziemlich viele Tore aufgelegt. Aber das mit dem Toreschießen muss bei mir noch besser werden“, rüffelt sich der Junge aus dem Pott selbst. Ein gewisser Mittelstürmer könnte ja vielleicht einfach mal die anderen ranlassen, oder?! „Natürlich“, lacht Opiola, „es gibt da einen in unserer Mannschaft, der eigentlich immer da steht, wo ein Stürmer stehen muss.“ Die Rede ist natürlich von Stefan Oerterer, der zehn von 14 Treffern beisteuerte.
„Ö“ ist auch einer jener Kandidaten, die typisch für die Erkenschwicker Truppe sind: Zu alt, um noch vom Profitum zu träumen und längst berufstätig – aber ehrgeizig bis in die Haarspitzen. „Das ist tatsächlich etwas anders als in Sprockhövel, wo viele Spieler Sport studiert haben oder sogar noch Schüler waren“, bestätigt Opiola.
Eine lange Pause ließ den Traum vom Profi-Fußball platzen
Er selbst hatte auch mal den Traum, es in den bezahlten Fußball zu schaffen, sieht seine Situation heute aber wohltuend realistisch. „Natürlich, in der Jugend des VfL hatte auch ich eine Profi-Karriere vor Augen. In der U19 hatten wir auch ab und zu die Möglichkeit, oben mitzutrainieren. Dann habe ich mich aber schwer am Meniskus verletzt und mir direkt danach einen Muskelbündelriss zugezogen und es war nicht mehr so einfach.“
Also entschied sich der Junge, der noch bei den Eltern in Herne-Holthausen mitten im Pott wohnt, dafür etwas kleinere Brötchen zu backen. „Ich bin bewusst eine Liga runtergegangen, um den Fußball mit dem Studium besser unter einen Hut zu bekommen“, berichtet der schnelle 1,87-Meter-Mann, der an der TU Dortmund Wirtschaftsingenieurwesen büffelt, wenn er nicht gerade auf dem Fußballplatz unterwegs ist.



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