SV Dorsten-Hardt

Frust und Ernüchterung bei Wischerhoff

Marc WischerhoffMarc Wischerhoff» zum Profil hatte den Kaffee auf. SV Dorsten-Hardts Trainer suchte nach der derben 1:6-Auswärtspleite seiner Elf gegen den SV Herbern schnell das Weite - und wird auch erst am kommenden Wochenende zurückkehren zu seinem Team.

"So eine Leistung werde ich nicht hinnehmen"

Der Grund dafür ist jedoch nicht etwa der großte Frust des Trainers über die schwache Leistung seiner Elf in Herbern, sondern dessen bevorstehender Trainerlehrgang in der Sportschule Kaiserau. Die Ansprache Wischerhoffs für die kommenden Trainingswoche wird somit ausfallen - Gnade werden die SVDH-Akteure dennoch nicht zu erwarten haben.

"Mein Co-Trainer Thorsten Heimath wird in dieser Woche das Training leiten. Ich sage nur so viel: Es wird sehr intensiv", ließ Wischerhoff gegenüber RevierSport durchblicken. Der Chefcoach selber war auch noch am Tag nach der Klatsche komplett bedient und ernüchtert. Eine derartige Leistung werde er nicht hinnehmen, sagte der Coach des letztjährigen Westfalenliga-Absteigers, der nun auch in der Landesliga im Tabellenkeller steht (Platz 14).

Termin beim Vorstand

Noch am Abend der siebten Niederlage in Folge vereinbarte Wischerhoff einen Termin mit der sportlichen Führung und dem Vorstand des Vereins. "Um einige Dinge zu besprechen. Denn wir alle müssen uns hinterfragen ob der derzeitigen sportlichen Situation."

Daran, den Job hinzuschmeißen in der derzeitigen prekären Lage, denkt Wischerhoff jedoch nicht. Zwar gibt er an, intensiv über die Gründe für die Krise zu grübeln. Resignation ist trotz der Misere jedoch ein Fremwort für den angehenden B-Lizenzinhaber: "Ich sehe noch Möglichkeiten, dass wir da unten wieder rauskommen."

"Nicht mein Anspruch"

Nichtsdestotrotz brachte die schwache Leistung seines Teams gegen Herbern den Trainer zum Nachdenken. "Die Art und Weise, wie die Mannschaft agiert hat, gefiel mir überhaupt nicht", sagte Wischerhoff. Zwar habe sich seine Mannschaft nach dem frühen Rückstand in der zweiten Minute zunächst gefangen und den Ausgleich erzielt. Nach dem erneuten Rückstand sei seine Truppe jedoch komplett in sich zusammengefallen.

"Das ist nicht mein Anspruch vom Fußball", so Wischerhoff weiter. Seien die letzten Niederlagen zum Teil noch erklärbar gewesen, gelte das für die jüngste Niederlage nicht.

Absturz nach gutem Start

Dabei startete der SV Dorsten-Hardt nach dem Westfalenliga-Abstieg sehr ordentlich in die Landesligaspielzeit; aus den ersten drei Partien holte man sieben Punkte. Der umgekrempelte Kader samt zwölf neuer Spieler schien sich eine Liga tiefer zunächst behaupten zu können.

Seit dem dritten Spieltag holte der SVDH jedoch nur noch einen weiteren Punkt - aktuell liegt man auf dem drittletzten und damit auf einem Abstiegsplatz. Dabei hoffte man vor der Spielzeit, sich trotz personellem Großumbau auf Anhieb in der Landesliga etablieren zu können.

Reaktion gegen Beckum gefordert

An der grundlegenden Qualität des Kaders sowie des Charakters seiner Truppe möchte Wischerhoff indes nicht grundlegend zweifeln - trotz deren mangelhaft erscheinender Einstellung in Herbern. "Das sind alles gute Jungs. Doch wenn man in dieser Liga nicht stets hundertprozentig fokussiert ist, dann reicht es einfach nicht."

Nach seiner Rückkehr aus Kaiserau steht am kommenden Sonntag das Dorstener Heimspiel gegen die SpVg Beckum an. Gegen den direkten Tabellennachbarn (Platz 13) müssen endlich wieder Punkte her für den SCDH - am besten natürlich der dritte Saisonsieg. An der Wichtigkeit dieser Partie lässt Wischerhoff keine Zweifel: "Das ist in der jetzigen Phase das wichtigste Spiel überhaupt."