Zwar sitzt der Frust über den blutleeren Auftritt beim Westschlager in Münster auch beim Coach noch tief („Es war nach Regensburg unser zweitschlechtestes Spiel.“), aber „ich finde es lustig, dass wir in einer Krise stecken sollen. Wir sind nur vier Punkte hinter dem Ersten. Eine Krise haben andere Vereine, aber nicht wir“.
Tabellarisch korrekt, allerdings ist die Liga insgesamt sehr eng beisammen, Platz eins und zehn trennen gerade einmal vier Zähler. Was die Fans erschreckt, ist die Tatsache, dass sich die Zebras kaum noch Chancen erspielen. Das einst gefürchtete Flügelspiel liegt fast vollkommen brach, weshalb die Angreifer Kevin Scheidhauer
Kevin Scheidhauer» zum Profil und Kingsley Onuegbu
Kingsley Onuegbu» zum Profil kaum noch zu Abschlüssen kommen.
„Es ist egal, ob ich Bohl, Bajic oder meine Oma aufstelle!“
Zudem muss sich Zlatko Janjic
Zlatko Janjic» zum Profil die Bälle von sehr weit hinten holen, sodass auch der Goalgetter vorne fehlt. „Der ganze Verbund hängt in der Luft“, weiß Lettieri, dass sich die Formkrise von Dennis Grote
Dennis Grote» zum Profil, Michael Gardawski
Michael Gardawski» zum Profilund Co. brutal in den Ergebnissen niederschlägt.
Aber nicht nur in der Spitze, auch in der Defensive haben die Außenspieler derzeit große Probleme. „Weil sie gepennt haben, ist Münster überhaupt erst zu Chancen gekommen“, berichtet der Fußballlehrer, der die Defizite in der Analyse auch gnadenlos aufgezeigt hat: „Die Außen sind stehen geblieben, deshalb stand die Abwehr unter enormen Druck. Das hat aber nichts mit einer schwachen Defensive zu tun. Im Gegenteil: Es ist völlig egal, ob ich in der Innenverteidigung Steffen Bohl
Steffen Bohl» zum Profil, Branimir Bajic
Branimir Bajic» zum Profiloder meine Oma aufstelle. Hinten sind wir stabil und haben nicht umsonst die viertbeste Abwehr.“
Dass Problem ist also erkannt, deshalb fordert der 47-Jährige am Samstag, 8. November, im richtungsweisenden Spiel gegen den Dritten Rot-Weiß Erfurt auch eine Reaktion – dann aber der gesamten Mannschaft: „Wir müssen zeigen, dass die schlechte Leistung in Münster ein einmaliger Ausrutscher war.“
Für eine Trendwende scheint RWE genau der richtige Kontrahent zu sein. Wenn es so etwas wie einen Lieblingsgegner gibt, ist es für den MSV der Klub aus Thüringen. Sechs Duelle trugen die beiden Vereine bislang gegeneinander aus, Duisburg gewann fünf davon und holte ein Remis. Zudem schlugen die Zebras RWE in den beiden bisher einzigen Heimspielen (4:0 am 20. April 2005 und 3:2 am 15. Februar 2014). Der ehemalige Münchner Löwe erwartet Erfurt jedenfalls „stabil, aggressiv und auf Konter bedacht“.
Möglichkeiten, personell der Ergebniskrise entgegenzuwirken, hat er dabei aber kaum. Die Kreativabteilung mit Pierre De Wit
Pierre de Wit» zum Profil, Kevin Wolze
Kevin Wolze» zum Profil oder auch Erik Wille
Erik Wille» zum Profil fällt nach wie vor aus. Gökan Lekesiz
Gökan Lekesiz» zum Profil rutscht indes immer wieder durch das Netz, weil die U23-Regel erfüllt sein muss und der 23-jährige Knipser der Reserve noch nicht an Onuegbu oder Scheidhauer vorbei kommt.
Den Fans werden am Samstag mögliche Verschiebungen egal sein. Sie wollen ihre Zebras wieder siegen, allen voran aber kämpfen sehen. Außerdem ist ein Dreier das beste Rezept, das Krisengerede einfach wegzulächeln.




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