Timo Ostdorf vom SC Hassel hat das Kunststück hinbekommen, sich bereits die zweite Gelbsperre in dieser Saison einzuhandeln. Wie es möglich ist, in zwölf Spielen gleich zehn Mal den Gelben Karton zu sehen, verriet uns der Terrier im Interview.
Timo Ostdorf, angeblich müssen Sie aufgrund der zehnten Gelben Karte schon zum zweiten Mal zusehen. Ist dem elektronischen Spielbericht da ein Fehler unterlaufen oder stimmt das wirklich?
Nein, das ist schon alles korrekt und mit rechten Dingen zugegangen. Das ist einfach eine Konsequenz meiner Spielweise.
Wie sieht diese aus?
Ich war schon immer ein Zweikämpfer, kam früher aber vor allem auf der Außenbahn zum Einsatz. Jetzt spiele ich auf der Sechser-Position, da sind Zweikämpfe noch wichtiger.
Sind Sie trotz ihrer 1,61 Meter also der größte Treter des Reviers?
Auf keinen Fall. Ich verstehe mich schon als "Aggressiv Leader", aber von den zehn Gelben Karten habe ich acht wegen taktischer Fouls gesehen. Einmal habe ich eine Rudelbildung angezettelt und ein blödes Handspiel war noch dabei. Meine ehemaligen Teamkollegen aus Erkenschwick meinten aber auch schon: "Jetzt bist Du schon eine Liga runter gegangen und immer noch nicht ruhiger geworden? (lacht)" Aber ich bekomme von den gegnerischen Trainern auch schon mal ein Kompliment für meinen Einsatz: "Du bist schon eine Drecksau, aber solch einen Spieler braucht jede Mannschaft."
Von der Gelbsperre für Amateure sind Sie ja nun in besonderem Maße betroffen. Sie müssten der neuen Regelung ja eigentlich mit Ablehnung begegnen.
Das tue ich aber nicht. Ich denke, es ist sinnvoll, dass Aktionen wie Zeitspiel oder andere unfaire Dinge jetzt größere Konsequenzen haben. Ein Spieler, der bereits vier Gelbe Karten hat, überlegt sich jetzt zweimal, ob er sich wegen sowas eine Sperre einhandelt. Auf der anderen Seite hoffe ich auf das Fingerspitzengefühl bei den Schiedsrichtern. Wenn man im Mittelfeld mal einen Gegenspieler an der Schulter festhält, muss man dafür nicht gleich 'ne Karte ziehen.
Was machen Sie eigentlich an den Wochenenden, wenn Sie gesperrt sind?
Ich unterstütze die Mannschaft von außen und fahre auch zum Auswärtsspiel mit.
Mit wievielen Gelben Karten kalkulieren Sie in dieser Saison noch? Wollen Sie jetzt auch die 20 vollmachen oder soll lieber bei 14 Schluss sein, um die dritte Sperre zu vermeiden?
Mein Oberliga-Rekord liegt bei 18 Gelben Karten, mal sehen, wie viele es dieses Mal werden. Meine Spielweise jedenfalls werde ich nicht umstellen.
Einmal Kampfschwein, immer Kampfschwein also! Sie sind ja schon ein paar Jahre dabei. Wie viele Gelbe Karten haben Sie da - grob geschätzt - bisher kassiert?
Ich denke, im Durchschnitt etwa 15 pro Saison. Seit zehn Jahren spiele ich Seniorenfußball. Es dürften also etwa 150 Stück gewesen sein.
Timo Ostdorf, RevierSport bedankt sich für das Gespräch und wünscht eine schöne Sperre!




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