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Kämper: "Bin kein Typ wie Oliver Kahn"

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Meike Kämper hat es nicht leicht beim MSV Duisburg. Seit sie 2011 von der zweiten Mannschaft aufrückte, kommt sie nicht über eine Reservistenrolle hinaus.

Keine einfache Situation also für die 20-Jährige. Doch Kämper beißt sich durch. So sehr, dass vor einer Wochen sogar eine Einladung von Nationaltrainererin Silvia Neid ins Haus, beziehungsweise ins Email-Postfach flatterte für die Länderspielreise nach England.

Auf den ersten Blick scheint diese Einladung durchaus überraschend. Gerade einmal zwei Einsätze, plus einen Kurzeinsatz am letzten Wochenende hat Kämper in dieser Saison in der Bundesliga bisher zu verbuchen. Und die Partie in Sand (1:4) gehörte dabei nicht zu ihren besten. Da sollte sich bei zwölf Bundesligisten doch eigentlich eine andere Torhüterin finden, die für Nadine Angerer, die in Australien bleiben soll, einspringen kann.

Auch Kämper staunte erst einmal nicht schlecht, als sie die Email des DFB las. Auf den zweiten Blick aber erinnerte sie sich an den letzten Leistungstest, den sie vor vier Wochen mit der A-Nationalmannschaft absolvierte und das Gespräch mit Neid, in dem diese ihr ein Mitwirken bereits in Aussicht gestellt hatte. Warum die Bundestrainerin trotz der Ersatzbank nicht an ihr vorbei kommt, erklärt Kämper. „Ich denke, das hängt mit der U20-WM zusammen.“ Im Sommer war Kämper maßgeblich daran beteiligt, dass der DFB-Nachwuchs in Kanada Weltmeister wurde. Bis auf das Vorrundenspiel gegen Brasilien verpasste die gebürtige Essenerin im Tor keine Minute und machte mit guten Leistungen auf sich aufmerksam.

Stammplatz scheiterte auch an der mangelnden Vorbereitung
Davon zehrt sie immer noch. Die aktuelle Situation ist für die Torfrau nämlich nicht einfach. Mit viel Selbstvertrauen war sie von der WM zurückgekehrt, musste im Duisburger Tor dann aber Gaelle Thalmann den Vortritt lassen. Zwar war ihr durchaus bewusst, dass es für den MSV unumgänglich ist, eine weitere Torhüterin im Sommer zu verpflichten. Ihren Vertrag hat sie im Sommer trotzdem bis 2016 verlängert. Zumal sie ja auch darauf gehofft hatte, endlich die Nummer eins im Duisburger Tor zu werden. Doch in der schweizerischen Nationalkeeperin hat sie harte Konkurrenz. Und da sich Kämper wegen der Weltmeisterschaft in der Vorbereitung nicht richtig zeigen konnte, war für Duisburgs Trainerin die Entscheidung für den Posten im Tor naheliegend.

Aber Kämper nimmt es sportlich und versucht sich Woche für Woche im Training anzubieten. Wobei sie nicht zurückweisen kann, dass sie sich auch mit einem Wechsel befasst – allerdings erst, wenn ihr Vertrag ausläuft und sich an ihrer Situation nichts geändert hat. Den Verein im Stich lassen, will Kämper auf gar keinen Fall. Und außerdem spielt sie jetzt ja auch erst einmal, die Zeit als Bankdrückerin ist vorbei. Da sich Thalmann am Wochenende einen Kreuzbandriss zugezogen hat, ist der Weg für Kämper von nun an frei. Richtig glücklich ist die Torfrau hierüber aber auch nicht. „Ich wünsche meiner Konkurrentin nicht, dass sie sich verletzt. Ich will spielen, weil ich mir das verdient habe.“ Dass sie sich jetzt schon wieder nicht vernünftig mit der Mannschaft auf das bevorstehende Meisterschafsspiel gegen den Herforder SV – „Das ist ein Neun-Punkte-Spiel“, erklärt Kämper – vorbereiten kann, kann sie gut verkraften. „Dafür freue ich mich viel zu sehr auf die Länderspielreise.“ Am Dienstagmorgen hat diese für Kämper angefangen. Erst in der Sportschule Kaiserau, am Freitag geht es dann nach England.

Alles aufsaugen, was geht

Von der Tour will Kämper dann möglichst viel Erfahrung und Eindrücke mitbringen. Von einem Einsatz wagt die Studentin der Sportwissenschaften nicht zu träumen, dafür aber von einem richtig guten Training, bei dem sie ganz viel lernen kann. Ihr größtes Defizit: Sie ist zu ruhig auf dem Platz. „Ich bin eben nicht der Typ Oliver Kahn“, erklärt Kämper. „Ich arbeite natürlich an mir, aber ich werde wohl nie die extrovertierteste Spielerin auf dem Platz sein.“ Wer weiß, das Training bei der Nationalmannschaft wird die 20-Jährige auf jeden Fall einen großen Schritt nach vorne bringen. „Ich werde alles mitnehmen, was ich kann“, erklärt Kämper, „und im Verein einbringen, wenn ich spiele.“ Und wer weiß, vielleicht ist sie in einem halben Jahr, wenn Thalmann wiedergenesen ist, nicht mehr aus dem Duisburger Tor wegzudenken.

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