BVB II

Wagners durchwachsene Zwischenbilanz

Jetzt - vier Monate später - ist diese Situation Realität geworden und sie dürfte auch den 43-Jährigen überraschen. Anders als bei der Klopp-Elf ist eine Platzierung im Keller der Tabelle für die jungen Borussen aber kein Beinbruch. Eher entspricht sie der zu erwartenden Ausbeute. Dennoch zog Wagner am Rande des Westfalenderbys gegen Preußen Münster verständlicherweise eine durchwachsene Halbzeit-Bilanz. „Am Ende haben wir 17 Punkte und dreimal gewonnen. Das ist keine gute Bilanz, keine, mit der wir glücklich oder einverstanden sind“, sagte der Ex-Profi, ergänzte dann aber auch direkt: „Das ist aber auch nicht dramatisch.“

Dass die Stimmung noch so entspannt ist, ist vor allem dem guten Saisonstart zu verdanken. Damals holte die Wagner-Elf neun Punkte aus den ersten fünf Spielen und rangierte im oberen Mittelfeld der Tabelle. Deshalb hofft das BVB-Lager jetzt auf einen ähnlichen Start in die Rückrunde: „Wir haben einen guten Start gehabt und ein gutes Ende. Das Stück dazwischen war schlecht. Jetzt ist es an uns, wieder einen guten Anfang hinzubekommen.“

Die Zuversicht, dass am Ende wieder der Klassenerhalt stehen könnte, begründet sich vor allem aus den Erfahrungen aus der vergangenen Saison. „Wir haben in der letzten Saison gezeigt, dass man mit der Punkteausbeute in der Pause die Klasse halten kann. Es ist für uns also durchaus eine bekannte Situation“, blickte Wagner zurück und sagte weiter: „Wir können mit der Situation umgehen und wissen, dass wir in dieser Liga mitspielen können. Anhand der acht Unentschieden sieht man ja, dass es immer in die eine oder die andere Richtung gehen kann. Wir sind nie klassisch unterlegen.“

Das Hauptaugenmerk wird in den kommenden Wochen auf der Offensive (bislang nur 22 Tore) liegen. „Wir müssen versuchen vorne durchschlagskräftiger zu werden“, sagt Wagner und lobte gleichzeitig aber auch seine Defensive (28 Gegentore): „Wir wollen dort die Stabilität, die wir im Moment haben, weiter festigen.“ Daneben hat Wagner auch den besonderen Stellenwert von Standardsituationen für seine Mannschaft ausgemacht: „Wir haben in den letzten sechs Spielen sieben Gegentore bekommen, davon fünf durch Standards. Das zeigt, dass wir aus dem Spiel heraus im Moment eine gute Stabilität erlangt haben und wir den Gegnern wenige Möglichkeiten geben. Wir selber machen auch immer mehr Standardtore. Standards bekommen also eine hohe Wertigkeit für uns in dieser Saison und das in beide Richtungen.“

Die zukünftigen Trainingsinhalte dürften also klar sein.