Und zwar die Musik. Als erstes legte „DJ King“ alias Kingsley Onuegbu Hip Hop auf, der aber schnell durch Mickie Krause und Co. abgelöst wurde. „Ich war froh, dass die Gangster-Musik flugs wieder vorbei war, schließlich bin ich ein Schlager-Fan“, grinste Kevin Wolze, der sich nicht nur deshalb auf das Auswärtsspiel in 14 Tagen in Großaspach, der Heimat Andrea Bergs, freut. Denn das zuvor anstehende Heimspiel zum Rückrundenauftakt gegen Regensburg wird der Techniker wegen seiner fünften Gelben Karte verpassen. „Die Karte war ein Witz“, meinte Wolze: „Mein Gegenspieler hat sich hingeworfen als wäre er abgestochen worden, dabei habe ich ihn kaum berührt.“
Seinem Ärger darüber machte der 24-Jährige auch auf dem Platz Luft, riss in der Manier Hulk Hogans sein Trikot vom Kragen bis zur Brust auf und wurde deshalb von Schiedsrichter Patrick Ittrich sofort des Feldes verwiesen. Nicht mit dem Roten Karton, sondern mit der Aufforderung, sich eine ordnungsgemäße Arbeitskleidung zuzulegen. Also musste Wolze vom Platz und solange warten, bis sein neues Trikot aus der Kabine geholt wurde. "Wenn ein Trikot voller Blut ist, muss es gewechselt werden, aber diese Regelung kannte ich nicht", war Wolze verwundert.
Glücklich zeigte sich der Linksverteidiger derweil über den Dreier, an den er nach dem 2:2-Ausgleich kurzfristig selbst nicht mehr glaubte: Еs war plötzlich richtig still in der Arena, doch wir wollten unbedingt gewinnen und haben es dann auch mit Kampf und Willen geschafft.
Dass es überhaupt noch einmal eng wurde, nahm Michael Ratajczak auf seine Kappe: "Вeim 2:2 ging der Ball ins kurze Eck, also muss es meiner sein, aber ich habe ihn nur unglücklich an den Unterarm bekommen." Die Ehrlichkeit Ratajczaks wusste Wolze zu schätzen. "Еr hat uns schon so viele Punkte gerettet, deshalb haben wir das dritte Ding auch für ihn gemacht und den wichtigen Dreier gezogen." Das gleiche erhofft sich Wolze nun auch von seinen Kollegen gegen Regensburg, denn der Schlager-Fan ist ja erst wieder in Großaspach dabei.




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