Preußen Münster

"Abdis" Leiden findet kein Ende

Die Vorschlusslorbeeren waren groß, womöglich zu groß für Abdenour AmachaibouAbdenour Amachaibou» zum Profil, als er vergangenen Sommer an der Hammer Straße vorgestellt wurde. Der 27-Jährige war nicht nur der erste Neuzugang der Adlerträger, sondern auch der eindeutig prominenteste und galt als großer Hoffnungsträger. "Bei den Preußen sehe ich für mich die beste Perspektive", äußerte sich der Ex-Regensburger damals im Mai branchenüblich.

Amachaibou läuft nur nebenher

Sieben Monate später ist nicht nur bei Amachaibou selbst Ernüchterung eingekehrt. "Abdi", wie er von allen in der Mannschaft gerufen wird, hat den Sprung zum Stammspieler nicht geschafft und spielt beim Aufstiegsanwärter allenfalls eine Nebenrolle. Nach 35 Ligaspielen in der vergangenen Saison beim Jahn, in denen der Deutsch-Marokkaner starke elf Tore markierte, hat der Offensivmann in Münster noch gar nicht getroffen. Ordentlich ist seine Anzahl an Einsätzen (zwölf), doch neunmal kam er dabei nur von der Bank. Zuletzt hatte Amachaibou im Heimspiel gegen Unterhaching vom Fehlen von Marcus Piossek (Gelbsperre) profitiert und in seinem dritten Einsatz von Beginn an eine starke Leistung abgeliefert, die ihm nach dem Abpfiff ein Lob von Trainer Ralf Loose einbrachte: "Wir haben Spielern wie Amachaibou das Vertrauen geschenkt. Sowohl 'Rocky' Krohne als auch Abdenour haben sich zuletzt gesteigert."

Dass jedoch Marcus Piossek zu einem von Looses Lieblingsschülern zählt, ist bekannt, und so musste Amachaibou in Dortmund wieder mit der Ersatzbank Vorlieb nehmen. Nach seiner Einwechslung erzielten die Preußen immerhin noch das 1:1 durch einen Sensationsfreistoß von Amaury BischoffAmaury Bischoff» zum Profil (89.), doch auch Amachaibou spielte eine Rolle. Erst markierte der Ex-Regensburger einen Abseitstreffer, der zu Recht abgepfiffen wurde, dann war er auch an der letzten Aktion beteiligt, in der es aber weder ihm noch Erik ZengaErik Zenga» zum Profil oder Mehmet KaraMehmet Kara» zum Profil gelang, den Ball im Tor unterzubringen (90.+1). Insgesamt bleibt es dabei: Amachaibous Rolle in Münster ist nach wie vor unglücklich. Für Münsters vermeintlichen Top-Neuzugang gilt es jetzt, durch stärkere Leistungen auf sich aufmerksam zu machen, um seine persönliche Leidenszeit zu beenden.