Sentimentalitäten kann sich Huub Stevens auch beim hochemotionalen Wiedersehen mit seiner alten Liebe Schalke 04 nicht erlauben. Auf seiner Rettungsmission beim VfB Stuttgart zählen für den Niederländer nur die drei Punkte. Dennoch wird Schalkes «Jahrhunderttrainer» beim Kräftemessen mit den Königsblauen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) besonders unter Beobachtung stehen.
Während seiner zwei Amtszeiten bei den Schalkern trug sich der Limburger mit dem Erfolg im UEFA-Pokal 1997 und den DFB-Pokalsiegen 2001 und 2002 in die Vereins-Historie ein. Stevens hatte jedoch schon vor dem letzten brisanten Duell mit seinem früheren Club Mitte April betont, «die Gefühle ausschließen» zu wollen. Das klappte damals ausgezeichnet: Die Schwaben setzten sich gegen Schalke mit 3:1 durch.
Für Schalke-Manager Horst Heldt ist das Gastspiel am Neckar ebenfalls eine Reise in die Vergangenheit. Von 2003 bis 2006 war er VfB-Profi, ehe er für mehr als vier Jahre in die sportliche Leitung wechselte.
Heldt hat beim jetzigen Rivalen seit Stevens' Rückkehr nach Stuttgart längst eine neue Mentalität ausgemacht. «Wenn man das Geschehen an den vergangenen Tagen verfolgt hat, erkennt man auch als Außenstehender schnell, dass Huub dort alles im Griff hat», erklärte Heldt. Mit dem Auftaktsieg beim SC Freiburg habe Stevens «mit seiner Mannschaft direkt ein Zeichen gesetzt».
Eindeutige Signale erhofft sich Heldt auch von der Mannschaft von Trainer Roberto Di Matteo. «Ich erwarte, dass unser Team eine ähnlich gute Leistung wie zuletzt gegen Mainz bringt», sagte der Manager. «In Stuttgart gab es in der Vergangenheit nicht viel zu holen für uns, das wollen wir ändern. Für unsere Ausgangsposition in der Bundesliga wäre es wichtig, beim VfB zu punkten.» Schließlich möchte der wechselhafte Sechste der Fußball-Bundesliga im Kampf um einen Champions-League-Platz weiter Boden gutmachen.
Nach Wochen als Einwechselspieler will sich Timo Werner beim VfB wieder in der Stammelf festspielen. Einen ersten Schritt machte der 18-Jährige beim 4:1 in Freiburg. Stevens beorderte den Stürmer in die Anfangsformation, Werner bedankte sich für das Vertrauen mit einem Treffer. «Huub Stevens legt sehr viel Wert auf eine gute Ordnung und das schnelle Umschalten», erklärte der Youngster des Liga-Sechzehnten. «Man merkt auch im Training, dass jeder noch feuriger ist und mehr Gas gibt. Wir sind auf einem guten Weg.»
Werner schätzt Schalke als knifflige Aufgabe ein. «Man hat von außen betrachtet das Gefühl, dass Schalke ein wenig die Konstanz fehlt. Klar ist jedoch: Die Mannschaft hat eine sehr hohe Qualität mit vielen starken Einzelspielern», sagte Werner. «Aber wir müssen uns nicht verstecken. Wenn wir gut als Team zusammenarbeiten und fest zusammenhalten, dann können wir Schalke besiegen.»



















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