Rhenania Bottrop

2:0 nach 87 Minuten, 2:3 nach 90

Bis zur 87. Minute hatte Rhenania mit 2:0 geführt, am Ende stand es 3:2 für die Mintarder. Dirr konnte die Niederlage seines Teams kaum fassen. "Ich bin immer noch sprachlos. So etwas habe ich in 40 Jahren Fußball nicht erlebt. Das ist doch rein rechnerisch gar nicht möglich, in fünf Minuten drei Gegentore zu bekommen", versuchte der Coach herauszufinden, wie die Niederlage zustande gekommen war.

"Ich konnte den Köttel förmlich riechen"

Der Übungsleiter ging sogar noch weiter und verglich das Spiel scherzhaft mit einer Manipulation. "Wenn man Bezirksliga manipulieren könnte, dann würde diese Spiel auf jeden Fall weit oben auf der Liste stehen. Wir haben momentan einfach kein Selbstvertrauen, obwohl wir in der letzten Woche dreifach gepunktet haben. Nach dem 1:2 von Mintard konnte ich den Köttel in unserer Hose förmlich riechen", sah Dirr das Unheil nach dem Anschlusstreffer kommen.

Konsequenzen wird die unglückliche Niederlage keinesfalls haben, obwohl sich die Situation natürlich nicht entspannt hat: Rhenania steht mit 15 Punkten auf Platz 15 der Tabelle. "Ich werfe ja niemanden raus, weil er einen Fehler gemacht hat. Das ist nur menschlich. Die Jungs wissen aber selber, dass die letzten Minuten absoluter Mist waren. Vor dem Spiel haben alle gedacht, wir verlieren sowieso, deshalb ist es noch bitterer, nach einem 2:0 mit komplett leeren Händen nach Hause zu fahren. Durch den Rückzug von Kettwig rücken wir allerdings auch ohne eigene Punkte wieder an die Nichtabstiegsplätze heran", fasst Dirr das Auswärtsspiel treffend zusammen.

Auch wenn Dirr seit Sonntag nicht mehr mit der Mannschaft gesprochen hat, wird er auf der Weihnachtsfeier der Rhenania anwesend sein: "Da bin ich natürlich dabei. Über dieses Spiel werden wir dann allerdings nicht mehr reden." Das ist für den Puls des Trainers auch mit Sicherheit von Vorteil.