Während Studtrucker mit seinen ersten beiden Toren an der Hafenstraße für die Treffer sorgte, musste Baier dafür Sorge tragen, dass defensiv die Probleme, die es zu Beginn der Partie gegen Wiedenbrück gab, schnell behoben werden.
Dafür musste er mehrmals lautstark eingreifen, fast in der Lautstärke, die man sonst nur von Trainer Marc Fascher am Rand kennt. Und so wundert es auch nicht, dass es Baier war, der zwei Mal im eigenen 16er in höchster Not klärte. Einmal schmiss er sich volley in einen Freistoß, um den per Kopf abzuwehren. Wer es bis dahin noch nicht wusste, dem war spätestens da klar. Baier und die Hafenstraße - das passt wie die Faust aufs Auge. Zu seinen Aktionen gab der Mittelfeldmann zu Protokoll: "Das gehört dazu. Wenn es nicht so läuft, muss man auch mal was sagen. Danach haben wir es gut in den Griff bekommen."
Auch, weil Studtrucker gegen die alten Kollegen aufdrehte und zwei Mal traf. Das warf bei Baier schon die Frage auf, "was der wohl genommen hat. Das soll er jetzt immer nehmen." Wobei der Doppeltorschütze nüchtern erklärte: "Ich bin eigentlich vor jedem Spiel heiß, mal klappt es besser und mal weniger. Der Lupfer wäre noch das I-Tüpfelchen gewesen." Aus 17 Metern sah Studtrucker, dass Marcel Hölscher etwas zu weit vor dem Tor stand, aber der Versuch landete am Innenpfosten. Studtrucker: "Marcel Hölscher sagte nach dem Spiel zu mir, wenn der auch noch reingegangen wäre, hätte er gar nicht mehr schlafen können."
Es war nicht die einzige Chance, die RWE vergab, daher wurde es nach dem Wiedenbrücker Anschluss noch einmal knapp, was auch Studtrucker missfiel: "Durch den Anschluss kann das Spiel noch kippen, wir mussten vorher das 4:1 machen. Leider haben wir die Szenen nicht gut ausgespielt. Aber Wiedenbrück war auch ein starker Gegner, der uns alles abverlangt hat."
Am Ende blieben die Punkte in Essen, seit 13 Partien gab es für RWE keine Niederlage mehr. Das Erfolgsrezept kommt von Studtrucker: "Wir haben eine eingeschworene Truppe. Wir wissen, dass wir Kämpfer sind. Wenn man in der Liga oben was erreichen will, dann kommt man mit Schönspielen nicht weiter. Vor allem zu dieser Jahreszeit, da geht es fast nur über den Kampf."
Dementsprechend froh sind in Essen nun alle, dass drei Wochen Urlaub auf dem Plan stehen. Auch Baier freut sich über die Pause, trotz des guten Laufs der Mannschaft. Aber die Saison war anstrengend, speziell nach dem durchwachsenen Start mussten die Essener alles in die Waagschale werfen. Daher bilanziert Baier: "Für viele war die Saison schon nach dem achten oder neunten Spieltag abgeschrieben. Wir haben immer an uns geglaubt. Das zeigt, was für eine Stärke wir haben. So eine neue Truppe muss sich erst finden. Mit 38 Punkten können wir sagen, dass wir bisher eine sehr gute Runde gespielt haben."



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