S04-Finanzvorstand Peter Peters sagte gegenüber der "WAZ", dass der Täter von Samstag wohl ausfindig gemacht werden könne. In der Schlussphase der Schalker Partie gegen den 1. FC Köln (1:2) hatte ein Zuschauer von der Haupttribüne ein Feuerzeug in Richtung des Spielfelds geschleudert und dabei S04-Co-Trainer Sven Hübscher an der Stirn getroffen. Der Assistent von Schalkes Chefcoach Roberto Di Matteo ging danach blutend zu Boden und musste in der Kabine am Kopf genäht werden.
„Es gibt Signale, dass der Täter ermittelt werden kann", sagte Peters der "WAZ" und betonte: "Wir empfehlen ihm dringend, sich freiwillig bei der Polizei zu melden.“ Dies wirke sich für ihn strafmildernd aus.
Der Übeltäter muss sich in den Blöcken C1 oder C2 im Unterrang der Haupttribüne und somit recht nahe an den Trainerbänken aufgehalten haben. "Das ist ein Unding und nicht einmal im Ansatz akzeptabel", wütete Manager Horst Heldt.
Der Vorfall ereignete sich kurz vor Spielschluss, als sich am Spielfeldrand zwischen Schalker und Kölner Trainerbank ein gebildet hatte. Der Grund war ein vorhergehender Zweikampf zwischen S04-Keeper Ralf Fährmann und Kölns eingewechseltem Stürmer Thomas Bröker im Schalker Strafraum.
Während sich FC-Trainer Peter Stöger und -Manager Jörg Schmadtke aufgeregt bei den Schalkern und dem vierten Offiziellen beschwerten winkte "Ralle" ab: "Das war ein ganz normaler Zweikampf."
Ob und inwieweit Schalke vom DFB für diesen Vorfall belangt werden kann, steht noch nicht fest. Wahrscheinlich muss der Verein eine Stellungnahme beim DFB-Kontrollausschuss abgeben. Eine gravierende Strafe fürchtet Peters allerdings nicht, da es sich um das Vergehen eines Einzeltäters handele.
Ob der Werfer dem Schalker oder dem Kölner Lager zugeordnet werden muss, ist offen. Kölns Coach Stöger, der in der unmittelbaren Nähe von Hübscher stand, sagt: „Die Chance ist 50:50, dass der Wurf uns galt.“
Ähnliche Vorfälle hatte es auf Schalke beziehungsweise mit königsblauer Beteiligung in den vergangenen Jahren bereits zweimal gegeben. Vor drei Jahren war ein Schalker Auswärtsspiel beim damaligen Erstligisten FC St. Pauli nach einem Bierbecherwurf eines Fans auf den Linienrichter, der daraufhin verletzt zu Boden gegangen war, abgebrochen und im Nachhinein mit 3:0 für Schalke gewertet worden.
Am 16. Oktober 2011 hatte ein Zuschauer in der Arena eine Billardkugel auf den Sky-Experten Markus Merk geworfen, den früheren Fifa-Schiedsrichter aber nicht getroffen. Merk hatte beim dramatischen Bundesligafinale 2001 in der Nachspielzeit der Partie HSV gegen Bayern nach einem vermeintlichen Rückpass des Hamburgers Tomas Ujfalusi auf Keeper Mathias Schober einen indirekten Freistoß für die Münchner gegeben, den Patrick Andersson zum 1:1-Ausgleich verwertete. Bayern war damit Meister und Schalke nach dem irren 5:3-Sieg am unvergessenen 19. Mai 2001 im Parkstadion nur "Meister der Herzen". Merk pfiff danach bis zu seinem Karriereende nie mehr ein Spiel mit Schalker Beteiligung.




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