„Meine Familie zu Hause ist stark erkältet.“ Wenig später, in der Nacht nach dem 1:0-Sieg über Lima, war auch der Linksfuß plötzlich an der Reihe, am Wochenende ging es ihm dreckig. So verpasste er nicht nur die Trainingseinheiten zu Wochenbeginn, sondern auch das Testspiel gegen RW Erfurt (3:1) am Dienstagmittag. „Es war ganz schön heftig. Jetzt hoffe ich darauf, dass ich bis Freitag wieder fit bin“, sagt Perthel.
Im Trainingslager musste der 25-Jährige feststellen, dass man seine Position auf der defensiven Außenbahn auch anders interpretieren kann, als bisher. So sind die taktischen Vorgaben des neuen Trainers Gertjan Verbeek eine ungewohnte Erfahrung. „Das ist absolutes Neuland für mich, so habe ich das noch nie gespielt“, gesteht Perthel ein. Doch der gebürtige Pfälzer ist überzeugt davon, dass der neue Weg auch ein erfolgreicher sein kann: „Unser Trainer hat einen klaren Plan, auch wenn es sicherlich noch eine Zeit dauert, bis aus den guten Vorsätzen Automatismen werden.“
Wie bei vielen seiner Mannschaftskollegen stößt die Art des Trainings und die Nachbearbeitung der Übungsstunden auf großen Anklang. „Die Videoanalysen“, erklärt Perthel, „sind hier ein geeignetes Hilfsmittel, um alles schneller zu verinnerlichen. Das hilft uns extrem weiter. Ich finde es überragend.“ Dass für Perthel, ebenso für seinen Gegenpart auf der rechten Seite, Stefano Celozzi, in der neuen Philosophie des Trainers eine größere Verantwortung auf ihn zukommt, das nimmt er gerne in Kauf. „Die Laufarbeit für uns wird noch viel intensiver als in der Vergangenheit“, ist sich der Linksverteidiger sicher.
Ob sich mit der neuen Spielidee auch neuer Erfolg einstellt, ist zur Stunde noch nicht bewiesen. Der Pfälzer hat sich unterdessen selbst eine Meinung gebildet: „Bis alle das verinnerlicht haben, wird es sicherlich noch einige Zeit dauern, aber ich bin überzeugt davon, dass uns die Vorbereitung weiterhilft und wir erfolgreicher sein werden.“
Eine deutliche Veränderung hat der ehemalige Braunschweiger im Kader bereits ausgemacht: „Durch die längere gemeinsame Zeit sprechen wir außerhalb der Einheiten mehr über Fußball miteinander als früher, diskutieren Dinge und erfüllen indirekt auch die Forderung des Trainers. Er will, dass wir gute Fragen stellen.“ Zwar ist die Suche nach spielerischen Lösung die Prämisse, aber Perthel stellt auch klar: „Bei aller Freude zu agieren werden wir kein Harakiri spielen.“
Kein Harakiri-Auftritt
Dass die verlängerte gemeinsame Zeit mit Videoanalysen und Mittag-essen einmal negative Folgen haben wird, diese Gefahr sieht der 25-Jährige nicht: „Wir haben eine super Truppe, die gerne zusammen ist. Da kommt kein Stress auf. Ganz im Gegenteil: Wir haben viel Spaß.“



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