Mit einem externen Transfer konnte der Verlust des besten und erfolgreichsten Angreifers nicht kompensiert werden. Dazu fehlt dem krisengeschüttelten Klub freilich das nötige Kleingeld.
Demnach musste jemand aus den eigenen Reihen in die Bresche springen. In Oberhausen schlüpfte Güngör Kaya in diese Rolle. Der ehemalige Essener war unter Christoph Klöpper komplett abgemeldet und gehörte aufgrund interner Differenzen nicht einmal mehr zum Kader des Abstiegskandidaten. Unter Farat Toku hat der zuletzt suspendierte Kaya nun ein Comeback hingelegt, dass den einen oder anderen zum Staunen brachte.
Der 24-Jährige spielte sich im Stadion Niederrhein in einen wahren Rausch und war der auffälligste Akteur in einer homogenen Wattenscheider Mannschaft. Kaya war es auch, der den entscheidenden Elfmeter herausholte, den Eren Taskin verwandelte. "Ich fühle mich einfach richtig gut und bin topfit. Dafür habe ich in den letzten Wochen auch hart gearbeitet", unterstreicht der Matchwinner der 09er.
Die starke Leistung kam für ihn trotz der langen Spielpause nicht überraschend. Der Sieg zum Auftakt sei für Kaya keinesfalls eine Sensation. "Wir sind mit dem Ziel nach Oberhausen gefahren, dort zu gewinnen. Alles andere kam nicht in Frage. Wir haben eine starke Mannschaft, die nun endlich an sich glaubt", beschreibt der Mittelstürmer das neu entdeckte Selbstbewusstsein seiner Kollegen.
Einen großen Anteil am Höhenflug habe natürlich auch Neu-Trainer Toku. Unter Klöpper saß Kaya nur noch auf der Tribüne, nun ist er der neue Hoffnungsträger an der Lohrheide. Es ist somit nicht schwer nachzuvollziehen, dass Kaya nur lobende Worte für seinen neuen Coach übrig hat: "Der Trainer hat sehr viel mit den Spielern geredet und jedem das Gefühl vermittelt, dass er wichtig ist. Das war unter unserem Ex-Trainer leider nicht der Fall."



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