Schließlich hat er in der Saison 2008/09 für den KSC mit gerade 19 Jahren sein erstes Jahr als Fußballprofi gespielt und kam am Ende auf 27 Einsätze.
Auch wenn das Abenteuer Karlsruhe mit dem Abstieg aus Liga eins endete, so denkt Bochums Rechtsverteidiger noch gerne an seine Zeit in Karlsruhe zurück. Nach dem ersten Pflichtspiel-Sieg im Kalenderjahr 2015 sprach RS mit dem 26-Jährigen.
Stefano Celozzi, mit welchem Gefühl kehren Sie am Samstag nach Karlsruhe zurück?
Die Zeit beim KSC hat mich sehr beeindruckt. Ich habe dort nicht nur viele Leute kennengelernt, sondern auch viele Freunde fürs Leben gefunden. Karlsruhe war ein ganz wichtiger Schritt in meiner Fußballkarriere.
Nach dem 3:2-Sieg war beim VfL Erleichterung zu spüren. Wie ging es Ihnen in den Tagen nach dem Braunschweig-Spiel?
Ganz ehrlich, der Sieg hat richtig gut getan. Nach der ärgerlichen Niederlage in Berlin hatte der Druck schon ein wenig zugenommen. Wir haben intern viel darüber geredet und mit dem Sieg ein positives Signal gesetzt. Allerdings hätten wir es am Ende nicht so spannend machen müssen. Wir haben einfach viel zu viele Chancen nicht genutzt. So bleibt festzuhalten, dass der Dreier unser Selbstvertrauen stärkt und uns Kraft für die nächsten Aufgaben gibt.
Ist der KSC im Gegensatz zu Braunschweig ein echter Aufstiegskandidat?
Zunächt einmal warne ich davor, die Braunschweiger im Kampf um einen der vorderen Plätze schon abzuschreiben. Gerade der letzte Spieltag mit den Siegen von Sandhausen und Aue hat gezeigt, dass an einem guten Tag jeder jeden schlagen kann. Da ist in den nächsten 13 Runden Spannung garantiert. Mit dem KSC haben wir es wieder mit einem vermeintlichen Aufstiegskandidaten zu tun. Die Mannschaft steht völlig zurecht da oben. Es wird sehr schwer für uns. Aber können wir die Leistung gegen Braunschweig – und da klammer ich die Anfangsphase aus – wiederholen, wird es für Karlsruhe sehr schwer uns zu schlagen.
Sie klammern die Anfangsphase gegen Braunschweig aus, was war da los?
Grottenschlecht wäre dafür noch milde ausgedrückt, das frühe Gegentor war der Auslöser. Es hat uns geschockt. Du fokussierst dich die ganze Woche auf eine Aufgabe, und bevor du überhaupt durch die Tür gegangen bist, kriegst du schon was auf die Nase. Umso bemerkenswerter fand ich es dann, wie wir den Rückschlag weggesteckt haben und dann richtig guten Fußball zeigen konnten. Wir waren aggressiv und sind durch die vielen gewonnenen Zweikämpfe zurückgekommen. In dieser Phase konnte man endlich mal erkennen, zu welcher Leistung die Mannschaft fußballerisch fähig ist und was unser neues Spielsystem für Möglichkeiten hergibt.
Vor der Saison haben Sie lange überlegt, für welchen Klub Sie sich entscheiden und wählten dann den VfL aus. War das im Nachhinein die richtige Wahl?
Spontan sage ich, es war eine kluge Wahl, weil ich mich hier sehr wohl fühle und weil ich an die Mannschaft und an den Verein glaube. Dieser Verein hat das Potenzial, sein Ziel Rückkehr in die Bundesliga zu erreichen. Auch wenn in der Hinrunde nicht alles rund lief, so bin ich trotzdem davon überzeugt, dass ich für den richtigen Klub spiele. In der Mannschaft stimmt es, das Umfeld ist professionell und die Fans sind super. Das sind Grundvoraussetzungen, um das Ziel mittelfristig zu erreichen.
Der neue Trainer, Gertjan Verbeek, kommt in der Öffentlichkeit ein wenig bärbeißig rüber. Was ist er Ihrer Meinung nach für ein Typ?
Er ist eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten und das macht ihn sympathisch. Er hat ein klares Konzept und weiß, was er will und treibt seine Philosophie in der täglichen Arbeit konsequent voran. Abseits des Trainingsplatzes, zum Beispiel beim gemeinsamen Mittagessen, ist er ein interessanter Gesprächspartner. Ich wundere mich nicht, dass er in der Öffentlichkeit vielleicht ein anderes Bild abgibt, aber wir sind auch viel länger in unserer täglichen Arbeit mit ihm zusammen und haben deshalb vielleicht einen anderen Eindruck.
Auch Sie litten in der Schlussphase gegen Braunschweig unter Wadenkrämpfen. Hat sich der Trainer als Verursacher schon entschuldigt?
Nein, aber es ist doch prima, wenn der Coach auf die Tatsache, dass mehrere Spieler am Ende Wadenkrämpfe hatten, reagiert und daraus Schlüsse zieht. Das so offen zu kommunizieren, ist auch eine Stärke.



Hinweis:
Um Kommentare schreiben zu können, musst du eingeloggt sein. Falls du noch nicht angemeldet bist, kannst du dich hier kostenlos anmelden.
Login via Facebook
Der Login via Facebook erleichtert Ihnen die Anmeldung