Man könnte darüber philosophieren, ob bei Roberto Di Matteo plötzlich ein radikales Umdenken stattgefunden hat. Ob es jetzt auf einmal "Vorne hui, hinten pfui" heißt, wo es vorher doch ganz genau andersherum war. Oder darüber, was Max Meyer plötzlich so stark macht. Oder ob das Derby der Mannschaft eine Lehre war...
Nicht vergessen sollte man nach diesem hervorragenden Auftritt aber auch, dass der Boulevard der Schalker Mannschaft schon vor (!) dem Spiel den Charakter abgesprochen hatte. "So verliert Schalke schon vor dem Anpfiff!", lautete die Schlagzeile. Gemeint waren die skeptischen, ja sogar pessimistischen Äußerungen der Schalker Spieler, die sich selbst nach der 0:2-Hinspiel-Niederlage nur eine äußerst geringe Chance einräumten, das Wunder noch zu packen. Oder gar keine, so wie Max Meyer
Max Meyer» zum Profil.
Auch über eine "B-Elf" wurde schon geschimpft, ehe überhaupt klar war, wen Roberto Di Matteo bei der unlösbar scheinenden Aufgabe ins Rennen schicken würde. Nach dem Motto: Hat ja eh keinen Sinn! Schalke spielte aber mit einer A-Elf und zeigte eine 1a-Leistung. Ganz nah waren die Königsblauen daran, das Ding noch umzubiegen. Und Meyer, der ja angeblich nur abschenken wollte, machte ein sensationelles Spiel.
Gerade auf Schalke, wo Anspruch und Wirklichkeit nicht selten auseinanderklaffen, ist das Vor- und Nach-Real-Gefühl deshalb ein gutes. Vor Madrid wurden kleine Brötchen gebacken, auf dem Platz aber ganz große Räder gedreht! So soll es sein, umgekehrt ("Große Klappe und nichts dahinter") hatten wir es doch schon oft genug. Finden sie bestimmt auch bei der Bild-Zeitung, die Schalke schon am Dienstagabend wieder feierte: "Schalke, wunderbar!"
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