Nach dem kapitalen Rückschlag im Kampf um die erneute Champions-League-Qualifikation wäre eher Bescheidenheit angebracht. Denn bei Lichte betrachtet ist Schalke anno 2015 nur besseres Mittelmaß. Die Gelsenkirchener tun gut daran, nicht auf die Konkurrenz aus Leverkusen und Mönchengladbach zu schauen – Wolfsburg ist ohnehin schon weit weg – sondern auf sich selbst. „Wir haben das im Vorfeld so genannte Sechs-Punkte-Spiel verloren. Ein Unentschieden wäre noch halbwegs verkraftbar gewesen. Das ist jetzt keine einfache Situation für uns“, sagte Horst Heldt nach der Partie.
Dem Manager der Königsblauen blieb nicht anderes übrig, als nach dem „herben Rückschlag“ in Zweckoptimismus zu verfallen: „Wir müssen in den acht noch ausstehenden Partien alles versuchen, so viele Punkte wie möglich holen und am besten sofort eine Serie starten. Zudem müssen wir darauf hoffen, dass sich unsere Konkurrenten die Punkte gegenseitig abnehmen.“
Da war er also doch wieder, der Blick auf die besser positionierte Konkurrenz. Die präsentiert sich einfach stabiler als Schalke, für das es aktuell nur darum gehen kann, Platz fünf zu verteidigen. Augsburg und Hoffenheim sitzen S04 im Nacken, nicht viel weiter dahinter lauern Frankfurt, Bremen und der BVB.
Das vermeintlich leichte Restprogramm könnte Hoffnung machen, Schalke spielt allerdings auch noch fünf Mal auswärts – und in der Fremde haben die Blau-Weißen bisher noch keine Bäume ausgerissen. Es wird in den nächsten Wochen also auf ein zähes Ringen hinauslaufen, auch wenn es nur um die Euro League geht.
Eine Serie starten! Doch wie soll das gehen?
Für höhere Ziele scheint die Mannschaft ohnehin nicht gerüstet. Dass sie nun ausgerechnet unter Druck eine Serie startet, ist nur frommes Wunschdenken des Sportvorstandes – aber reichlich unrealistisch. Denn dazu bräuchte es eine gewisse Leichtigkeit – und die hat Schalke im bisherigen Saisonverlauf noch nicht erlangen können.
Noch entscheidender ist der Mangel an Konstanz. Bisher konnte man sich schließlich nur auf Schalkes Unbeständigkeit verlassen. Damit in der Bundesliga aber Dritter zu werden, das ist schlichtweg unmöglich.
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