Er war einer der Spieler beim BVB: Robert Lewandowski. Wie wichtig der Angreifer für Borussia Dortmund war, zeigt nicht zuletzt die aktuelle Spielzeit, in der es keinem Stürmer auch nur annähernd gelingt, in die Fußstapfen des Polen zu treten. Das komplette Spiel der Schwarzgelben war auf Lewandowski ausgelegt. Doch im Sommer zog es der Nationalspieler vor, zum Konkurrenten FC Bayern München zu wechseln.
Doch war das wirklich die richtige Entscheidung? Zunächst die nackten Zahlen: Lewandowski ist mit 13 Treffern der zweitbeste Torjäger beim FCB. Nur Arjen Robben hat häufiger eingenetzt (17). Das spricht durchaus für den polnischen Nationalspieler, der in diesem Jahr damit sicherlich an seine Bilanz des Vorjahres herankommen wird – 20 Tore in 33 Spielen.
Und dennoch muss sich Lewandowski fragen, ob er damit wirklich eine ähnlich erfolgreiche Saison spielt, wie zuletzt beim BVB. Schließlich hatten die Dortmunder im letzten Jahr nicht so eine Übermannschaft, wie die Bayern in dieser Saison. Als Mittelstürmer sollten da schon ein paar Treffer mehr bei herumspringen. Vor allem, wenn es reihenweise 4:0-, 6:0- oder sogar 8:0-Siege hagelt. Eine klare Verbesserung im Vergleich zu Mario Mandzukic, für den Lewandowski im vergangenen Sommer kam, ist der ehemalige Dortmunder also nicht, nach jetzigem Stand hätte sich Bayern München diesen Wechsel in der Spitze auch sparen können.
Denn auch Lewandowski ist beim FCB eben nur einer unter vielen. Das Offensivspiel ist nicht – wie zu BVB-Zeiten – allein auf ihn ausgelegt. Vielmehr ist Arjen Robben der Dreh- und Angelpunkt, so dass Lewandowski etwas im Schatten steht. Dass ist dem 26-Jährigen durchaus anzumerken, da er in manchen Partien auch durchaus schon mal untergeht. Er schießt zwar seine Tore, doch wenn er sie nicht machen würde, dann gäbe es andere Spieler, die an seiner Stelle treffen könnten. Zum Beispiel Thomas Müller, der Lewandowski in der Toschützenliste mit zwölf Treffern ganz dicht auf den Fersen ist.
Müller ist es auch, der einen anderen Ex-Dortmunder in den Schatten stellt: Mario Götze. Der 22-Jährige spielt schon ein Jahr länger für München, wirklich angekommen ist er aber immer noch nicht in der bayerischen Landeshauptstadt. Und so hat auch sein Wechsel die Mannschaft von Pep Guardiola nicht entscheidend nach vorne gebracht. Die Erfolge der vergangenen Saison hätten die Bayern sicherlich auch gefeiert, wenn Götze nicht mitgespielt hätte.
Die Konkurrenz in München ist einfach zu groß und der ehemalige BVB-Spieler (noch) nicht reif genug, diese hinter sich zu lassen. Wäre Franck Ribery nicht so verletzungsanfällig, hätte der Mittelfeldmann, der mit 1.613 Minuten noch vergleichsweise häufig auf dem Platz stand, sicher nicht so viele Einsatzzeiten im Bayern-Trikot in dieser Saison erhalten. Dabei hätte ihm das Tor zum WM-Sieg doch eigentlich das nötige Selbstvertrauen geben sollen, sich gegen das Starensemble an der Säbener Straße zu behaupten.
Robert Lewandowski und Mario Götze. Zwei Spieler, die in Dortmund zwei richtig Große hätten werden können, die es aber vorgezogen haben, beim FC Bayern mitzuschwimmen. Sie können beide mithalten im Konzert der Fußballstars, sie sind aber (noch) keine Spieler, die ihrem neuen Klub den Stempel aufdrücken. Dass ein Wechsel nach München nicht gleich das Paradies bedeutet, haben die Spieler beim BVB erkannt. Marco Reus, den sich der designierte Deutsche Meister sicherlich auch gerne geschnappt hätte, hat einem Transfer jedenfalls frühzeitig einen Riegel vorgeschoben. Er ist damit auch in Zukunft der Star in Dortmund, statt Mitläufer in München.



















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