Vor seinem Comeback nach überstandener Knie-Verletzung stand Schalkes Nummer eins RevierSport Rede und Antwort.
Ralf Fährmann, was wird Augsburgs Stadionsprecher am Sonntag sagen, wenn er die Schalker Aufstellung verkündet? "Im Tor..."
Mit der Nummer eins: Ralf Fährmann! Es sieht ganz gut aus. Ich denke, ich habe mich in dieser Woche auch ganz gut präsentiert. Wichtig ist einfach, dass ich keine Schmerzen habe - und das ist der Fall, jetzt bin ich einfach nur noch richtig heiß auf mein Comeback.
Ein Anriss am Kreuzband - das klingt doch relativ dramatisch. Wie lädiert ist das Knie? Oder ist die Geschichte komplett ausgeheilt?
Wenn man Kreuzbandriss hört, denkt man sofort an eine Pause von sechs Monaten, aber zum Glück war es ja nur angerissen und musste nicht operiert werden. Es musste kein chirurgischer Eingriff stattfinden, das Knie war immer stabil. Bei einer stabilen Muskulatur im Oberschenkel- und Wadenbereich, und die sollte jeder Fußballer eigentlich mitbringen, macht es wirklich überhaupt keine Probleme.
Er musste sehr viel einstecken
Fährmann über die Kritik an Wellenreuther
Der Vertrer Ihres Vertreters, Timon Wellenreuther, hatte nicht ganz so günstige Auftritte. Was haben Sie ihm am Ende mitgegeben?
Was heißt mitgegeben? Er hat viele Erfahrungen gesammelt. Aus meinem Empfinden her musste er sehr viel einstecken, die Kritik an ihm fand ich ein bisschen hart. Aber ich denke, das macht ihn nur stärker. Er war jetzt auch bei der Nationalmannschaft, das ist wieder eine neue Erfahrung. Er wird da keine Probleme haben, sondern gestärkt daraus hervorgehen.
Nicht nur Sie sind zurückgekommen. Ist das nicht fast schon nervig, wenn so viele Leute auf dem Platz rumlaufen? Das stört doch, oder nicht?
(Lacht) Wir freuen uns über jeden, der zurückkommt. Für mich ist die Leidenszeit auch zuende. Die Reha ist ja immer eine schwierige Phase. Deshalb ist es sogar schön, dass es jetzt nicht mehr so einfach ist, sich bei der ganzen Auswahl auf die erste Elf festzulegen.
Es ist aber auch der richtige Zeitpunkt dafür, die Partie in Augsburg hat schon einen gewissen Endspiel-Charakter. Wie bewerten Sie die Situation, wenn Sie auf die Tabelle schauen?
Natürlich ist das ein sehr richtungsweisendes Spiel, aber "Endspiel" würde ich es noch nicht nennen. Wir müssen da auf jeden Fall punkten, wir sind vor Augsburg. Wir wissen, welche Qualitäten Augsburg zu Hause besitzt und sind gewarnt. Aber auch in der Vorsaison haben wir in Augsburg gewonnen und deshalb versuchen wir, so viele Punkte wie möglich mitzubringen.
Ok, es ist kein Endspiel. Aber die Konkurrenz aus Leverkusen und Gladbach hat in den letzten Wochen einen unheimlich gefestigten Eindruck gemacht. Was macht Sie optimistisch, dass Sie in dieser Saison oben noch angreifen können?
Die Liga ist sehr ausgeglichen. Fast alle Mannschaften tun sich gegen jeden Gegner schwer, egal ob Spitzenkandidat oder aus der unteren Tabellenregion. Gegen jeden Gegner kann jedes Team straucheln. Aber es bringt nichts, wenn wir auf die Konkurrenten schauen, wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren und unseren Job tun.
An Ihr Comeback werden unheimlich hohe Erwartungen geknüpft. Wie gehen Sie damit um?
Ich freue mich ja selbst darauf. Ich möchte gestärkt zurückkommen, möchte Souveränität und Sicherheit ausstrahlen. Das werde ich auch versuchen.
Auch wenn Schalke nur auf sich schauen will: Gucken Sie nach unten, auf die Teams, die Schalke im Nacken sitzen?
Das bringt ja nichts, sich darauf zu konzentrieren. Man muss die eigenen Spiele gewinnen. Wenn man dann um 15.30 Uhr gewonnen hat, kann man sich angucken, was die anderen um 18.30 Uhr machen. Wir müssen so viele Punkte wie möglich mitnehmen, erst dann können wir auf den Gegner schauen. Natürlich geht der Blick nach jedem Spieltag auf die Tabelle, der Fokus liegt aber auf uns selbst.
Leon Goretzka hat gesagt, dass er - zum Beispiel bei Sprints - seine Verletzung schon noch im Hinterkopf hat. Wie ist es bei Ihnen? Sind Sie mental schon wieder so stark, dass Sie sich gar keine Gedanken machen?
Natürlich wird man in bestimmten Situationen kurz in sich hinein horchen: Wie sieht es im Knie aus? In der Aktion selbst werde ich aber nichts merken und mir auch keine Gedanken machen. Wenn es so wäre, dann wäre es schlichtweg noch zu früh, schon wieder zu spielen.
Sie haben bereits eine Kreuzbandverletzung erlitten. Haben Sie sich jetzt bewusst etwas Zeit gelassen, wollten Sie nichts überstürzen?
Viel Zeit habe ich mir ja auch nicht gelassen. Drei bis vier Monate Pause sind bei solch einer Verletzung okay. Ich bin jetzt in der zwölften Woche. Insofern liege ich mehr als im Soll.
Sie konnten keine Spielpraxis sammeln, auch nicht in einem Testspiel. Ein Problem?
Ich habe genügend Spiele an der X-Box gemacht (lacht), da habe ich mir die Spielpraxis geholt.




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