Vor seinem möglichen Comeback nach überstandenem Sehnenriss stellte sich Draxler am Mittwoch den Fragen der Presse und sprach auch darüber, wo er seine Zukunft sieht.
Julian Draxler, wie geht es Ihnen?
Ich habe jetzt eine Woche lang wieder voll mit der Mannschaft trainiert und keine Schmerzen mehr, das ist das Wichtigste. Natürlich merkt man, dass es hier und da noch fehlt, aber ich bin einfach glücklich, dass ich keine Schmerzen mehr habe, alles gut verheilt ist und dass ich nach fünf Monaten endlich wieder dabei bin.
Ist ein Einsatz am Samstag schon wieder möglich? Zumindest als Einwechselspieler?
Das muss ich noch mit dem Trainer besprechen, der trifft die Entscheidung. Die Einheiten habe ich gut verkraftet, deshalb mache ich mir berechtigte Hoffnungen, wieder im Kader zu stehen. Bis Samstag sind noch ein paar Tage, da kann noch etwas passieren. Aber ich würde mich freuen und bin bereit.
Man würde gerne reinspringen und versuchen, was zu reißen
Julian Draxler
Wie sehr brennen Sie darauf, endlich auch wieder vor Publikum in der Arena aufzulaufen?
Wie sehr einem das fehlt, bemerkt man erst, wenn man darauf verzichten muss. Am Anfang war es ja noch ganz schön, das Ganze mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Mit der Zeit macht es dann aber einfach keinen Spaß mehr, zu sehen, dass die anderen Woche für Woche auf dem Platz stehen, man selbst aber nur vorm Fernseher oder im Stadion zuschauen kann. Die Leidenszeit war lang, aber die ist nun vorbei. Ich hoffe, dass ich jetzt schon Verletzungen verschont bleibe und der Mannschaft helfen kann.
Sportlich lief es nicht ganz so rund für Schalke 04. Wie sehr wurmt es, wenn man dann nicht helfen kann?
Das ist schon schwierig, die Mannschaft gibt Gas und versucht das Beste herauszuholen, aber man sitzt nur zuhause vor dem Fernseher. Man würde gerne reinspringen und versuchen, was zu reißen. Es ist nicht so einfach, dann die Füße stillzuhalten. Aber es bleibt einem nichts anderes übrig.
Wie fällt Ihr bisheriges Saison-Fazit aus?
Durchwachsen. Wir haben sicherlich das ein oder andere Spiel gemacht, in dem wir nicht das abgerufen haben, was wir können. Die Saison ist aber noch nicht vorbei. Wir haben jetzt noch einige Spiele, wo wir versuchen alles herauszuholen. Wir haben jetzt einige Spieler wieder an Bord, die auch etwas bewegen können. Am Ende der Saison können wir uns dann noch mal unterhalten.
Was können Sie denn noch bewegen?
Natürlich werde ich mit Sicherheit alles andere als in Topform sein, aber ich versuche, das Beste herauszuholen und der Mannschaft zu helfen.
Wie sieht Ihr Plan für die Zukunft aus? Es sind ja nur noch sieben Spiele bis zur Sommerpause.
Daran habe ich in den letzten Monaten mit Sicherheit keinen Gedanken verschwendet, da hatte ich andere Probleme. Ich lasse die letzten Spiele jetzt auf mich zukommen und dann werde ich schauen, was geht und was nicht geht - und mich dann entscheiden. So wie in jedem Sommer.
Sie hatten ein Jahr zuvor bereits eine ähnliche Verletzung. Ist es deshalb besonders schwierig gewesen, das Vertrauen in den eigenen Körper wieder herzustellen?
Das war im letzten Jahr kein Problem, weil ich damals anders als in diesem Jahr nicht operiert werden musste. Jetzt war es eigentlich meine erste richtig große Verletzung. Deshalb waren die ersten Einheiten auch noch etwas ungewohnt. Mal wieder voll aufs Tor zu schießen, voll in den Sprint zu gehen. Ich bin da noch nicht so weit wie ich sein muss, aber auf einem guten Weg. Wir werden sehen, wozu es im Endspurt noch reicht.
Haben Sie einen besonders großen Schreck bekommen, als Leon Goretzka, der ja ähnlich lange wie Sie verletzt war, in Augsburg nach 15 Minuten plötzlich wieder ausgewechselt werden musste?
Ja, auf jeden Fall, ich habe ihm auch sofort geschrieben und gefragt, wie es ihm geht. Gott sei Dank gab es ja nun Entwarnung. Das ist auch für meinen Kopf ganz gut, sonst hätte ich vielleicht noch mal überlegt, ob ich wirklich schon wieder soweit bin. Aber ich muss auch sagen, dass ich lange genug Pause gemacht habe und auf Nummer sicher gegangen bin. Jetzt darf eigentlich nichts mehr passieren.




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