Nein, FCK-Präsident Günther Oberholz muss sich keinerlei Sorgen machen. Es ist tatsächlich kein schöner Traum, aus dem er jederzeit erwachen könnte. Sein FC Kray ist weiterhin Regionalligist und trifft in den kommenden beiden Spielen auf Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen. Für den Underdog aus dem Essener Osten ist es die große Chance, einer bereits historischen Saison die Krone aufzusetzen.
Ganz unwahrscheinlich ist eine weitere Sensation der Krayer mit Sicherheit nicht. Denn der Aufsteiger hat sich in der Saison zum Favoritenschreck aufgeschwungen. Fast schon legendär sind die beiden Erfolge an der Essener Hafenstraße. Zudem ließen auch Viktoria Köln und der kommende Gegner aus Aachen wertvolle Punkte gegen den FCK liegen.
Gerade gegen die klangvollen Namen und vor einer großen Kulisse läuft das Team von Trainer Michael Lorenz zur absoluten Höchstform auf. Der FCK fürchtet sich nicht vor der ganz großen Bühne, die in beiden Spielen wieder garantiert sein wird. Am Samstag rechnen die Krayer Verantwortlichen mit 3000 Zuschauern am Uhlenkrug, im Pokal-Halbfinale gegen RWE, das ab 18:30 Uhr live bei Sport 1 übertragen wird, sogar mit einer fünfstelligen Besucherzahl. „Spiele gegen Alemannia Aachen oder Rot-Weiss Essen sind für unseren gesamten Verein absolute Highlights, erst recht wenn das RWE-Spiel sogar im Fernsehen übertragen wird. Vor wenigen Jahren, als wir noch in der Landesliga gespielt haben, hätte das niemand für möglich gehalten. Das überträgt sich natürlich auch auf unsere Jungs. Die Spieler sind nicht nervös, sondern vielmehr hochmotiviert“, sagt Krays Präsident Günther Oberholz.
„Das ist das Pfeifen im Walde“
Günther Oberholz
Wie groß der Respekt ist, den sich der einst als „gallisches Dorf der Regionalliga“ bezeichnete Verein in dieser Saison erarbeitet hat, beweisen die Aussagen, die zuletzt aus dem Lager des großen Stadtnachbarn RWE zu entnehmen waren. Präsident Michael Welling sprach etwa davon, dass seine Mannschaft gegen Kray „nur gewinnen“ könne. Für seinen Funktionärs-Kollegen Oberholz sei dieser Satz jedoch nicht ernst zu nehmen. „Das ist aus meiner Sicht das Pfeifen im Walde und ganz klar Galgenhumor. Das hat jeder in Essen durchschaut“, meint Oberholz, der eine objektive Einschätzung der Lage vermisst.
Schließlich finde sein Verein an der heimischen Buderusstraße weiterhin Verhältnisse vor, die „eines Bezirksligisten würdig“ seien, während der große Rivale unter professionellen Bedingungen arbeiten darf. „Dass wir in einer Saison drei Mal gegen Rot-Weiss Essen gewinnen würden, war im Vorfeld so wahrscheinlich wie drei Sechser im Lotto. Für RWE steht am Dienstag alles auf dem Spiel. Wir würden hingegen sogar ein 0:5 feiern, weil es der erste Halbfinal-Einzug in unserer Geschichte ist. Sollte RWE ein drittes Mal verlieren, dann geht in Essen die Welt unter und einige Leute müssten die Stadt verlassen. Für uns wäre der Finaleinzug hingegen ein weiterer Traum.“
Wie schnell diese beim FC Kray in Erfüllung gehen können, weiß Oberholz mittlerweile nur zu gut...




















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