Julian Draxler ist jedenfalls froh, dass er das fast halbe Jahr hinter sich hat, in dem er der Schalker Mannschaft bei ihren wechselhaften Spielchen zusehen musste und dabei fast verrückt geworden ist. Er kann sicher am wenigsten dafür, dass alles noch schlechter geworden ist, obwohl er jetzt doch wieder mitspielen darf.
Schalkes Fans hatten an diesem Samstag, den 11. April, nicht viel zu feiern. Um kurz nach 17 Uhr war es ein kurzer Moment der kollektiven blau-weißen Freude, als einer der verlorenen Söhne dieser Saison auf den Rasen der Arena zurückkehrte.
Unter dem Jubel der Zuschauer lief Draxler mitten in sein Element, um kurz darauf doch im Chor der Enttäuschten zu singen. „Für mich persönlich war es ein Erfolgserlebnis, aber wegen der Punkteteilung gegen Freiburg insgesamt nicht zufriedenstellend“, resümierte „Jule“.
Den hatte er geknickt vor der Nordkurve erlebt. Von den Stehplätzen prallte den Profis Frust entgegen: Pfiffe, geballte Fäuste und Beschimpfungen. „Da war nichts unter der Gürtellinie dabei“, schwächte Draxler ab. „Klar, dass die Fans sauer waren.“ Draxler selbst war nach einer Woche Mannschaftstraining und zuvor seit Ende Oktober im Lazarett so weit, zehn bis 15 Minuten Vollgas zu geben. Das habe ich dem Trainer vorher signalisiert.“
Das Trikot mit der Zehn konnte Draxler allerdings noch nicht so beflügeln, dass mit seiner Hereinnahme ein Ruck durch die komplette Elf gegangen wäre. „Ich habe versucht etwas zu bewegen, bin aber noch weit von meiner Bestform entfernt und hatte auch nicht erwartet, gleich zwei Tore zu machen“, gab er zu.
In Wolfsburg dürfte der Weltmeister einen Schritt weiter sein. Für die Truppe gilt das nur bedingt, denn wieso sollte ausgerechnet beim Tabellenzweiten der Erfolg gelingen, der Schalke weiter vom internationalen Geschäft träumen lässt.
Die Königsklasse wird es jedenfalls nicht. „Wir hatten kein Schützenfest, sodass wir sagen könnten, wir kommen in die Champions League. Die Europa League ist aber auch ein wichtiges Ziel für den Verein“, sagte Draxler. Aber: „Um die zu erreichen, müssen wir unsere Spielweise verbessern.“




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