Michael Boris war nicht zu beneiden. Der ehrgeizige Trainer der Sportfreunde Siegen verzweifelte aufgrund der schwachen Leistung seiner Mannschaft am Uhlenkrug. Dabei war es für die Gäste die wohl letzte Chance, den Anschluss an das rettende Ufer wiederherzustellen. Im Spiel nach vorne brachten die Siegerländer auch nach der Halbzeit so gut wie nichts zustande und defensiv verzweifelten die Sportfreunde über die gesamte Spieldauer in erster Linie an einem Spieler. Emre Yesilova
Emre Yesilova» zum Profil spielte mit seinen Gegenspielern Katz und Maus und erzielte letztlich das entscheidende Tor in der 37. Minute.
Egal ob Evangelos Papaefthimiou
Evangelos Papaefthimiou» zum Profil oder Haluk Arslan
Haluk Arslan» zum Profil nach dem Seitenwechsel: Gegen die wahnsinnige Geschwindigkeit und die enge Ballführung des Krayer Flügelstürmers fand die Boris-Elf keine Mittel. Drei Gelbe Karten der Gäste gingen auf das Konto des gebürtigen Bochumers, der in der Jugend des VfL ausgebildet wurde. "Ich bin natürlich sehr zufrieden mit meiner Leistung und der des Teams. Es ist ein sehr schönes Gefühl, das Siegtor in einem so wichtigen Spiel erzielt zu haben", sagte der Krayer Matchwinner, der mit seiner Mannschaft einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht hat.
Sein großes Potential hatte Yesilova zuletzt immer häufiger angedeutet. Einzig der Torabschluss ließ in den vergangenen Spielen noch zu wünschen übrig. Viele Krayer erinnern sich dabei unweigerlich an seine dicke Möglichkeit, die er im Pokalhalbfinale gegen RWE vergab. Gegen Siegen traf er zum dritten Mal in dieser Saison ins Schwarze. Zur Ehrenrettung des Deutsch-Türken, der im Sommer gemeinsam mit Xhino Kadiu vom Westfalen-Oberligisten TSG Sprockhövel zur Buderusstraße wechselte, ist jedoch zu sagen, dass er über weite Strecken der Saison als Joker eingesetzt wurde. Insgesamt 15 Mal wurde Yesilova bereits eingewechselt. Nun hat er sich im Essener Osten einen Stammplatz erkämpft. "Ich musste zu Beginn intensiv an meinem Defensivverhalten arbeiten. In diesem Bereich habe ich noch immer Nachholbedarf, auch wenn es schon besser geworden ist. Gleiches gilt für den Torabschluss", sagt der 21-jährige Yesilova.
Die Anhänger der Blau-Grünen werden mindestens noch eine weitere Saison Freude am großen Offensivtalent haben, denn der Linksaußen besitzt einen gültigen Vertrag bis zum Sommer 2016. Bis dahin will Yesilova, sofern es mit dem Klassenerhalt tatsächlich klappt, die Regionalliga-Bühne nutzen, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Auch wenn er in Bochum ein Studium aufgenommen hat und somit ein zweites Standbein in Aussicht hat, soll über kurz oder lang der Sprung in den Profifußball gelingen. "Ich möchte irgendwann mein Geld mit Fußball verdienen", räumt Yesilova ein. Konkrete Gedanken über seine sportliche Zukunft habe er sich aber noch nicht gemacht. "Derzeit läuft es nach Plan für mich. Ich fühle mich in Kray sehr wohl und darf in der Regionalliga spielen. Mein Vertrag hier läuft und ich will mich zusammen mit der Mannschaft weiterentwickeln. Was dann in einem Jahr sein wird, spielt noch keine Rolle."
Sollte Yesilova seinen Aufwärtstrend bestätigen, wir er bis dahin wohl noch einigen anderen Trainern in der Regionalliga West das Fürchten lehren.



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