120 Minuten lang lieferten sich die Rivalen RWE und RWO einen ausgeglichenen und hart umkämpften Abnutzungskampf, der in puncto Einsatz keinen Verlierer verdient gehabt hätte. Spielerisch konnten die Kleeblätter zwar nicht überzeugen, mehr als eine dicke Möglichkeit durch Raphael Steinmetz (92.) sprang nicht heraus, doch hinten ließen die Gäste bis auf die beiden Großchancen von Kevin Grund (42.) und Marcel Platzek (105.) ebenfalls nicht viel zu.
Ich habe mich gut gefühlt
Fehlschütze Caspari
Folgerichtig musste der Sieger des Niederrheinpokals vom Punkt ermittelt werden. Im Elfmeterschießen hatten die Essener das bessere Ende für sich. Nach elf erfolgreichen Versuchen trat Oberhausens Rechtsverteidiger Christoph Caspari an und verwandelte das Stadion Essen mit seinem Fehlschuss in ein Tollhaus. RWE-Keeper Niklas Heimann hatte wie schon bei einigen Versuchen zuvor die Ecke erahnt und konnte dieses Mal parieren. Caspari hatte sich als sechster Schütze gestellt, am Ende musste der ehemalige Bochumer von seinen Kollegen getröstet werden. "Einen Dummen muss es immer geben", übte sich Caspari anschließend in Galgenhumor. "Das passiert leider beim Elfmeterschießen. Wir hatten keinen sechsten Schützen bestimmt. Ich habe mich gut gefühlt und deshalb die Verantwortung übernommen. Schlecht geschossen war mein Versuch nicht, leider war Niklas in der Ecke und hat das Ding gut gehalten. Das muss ich nun verdauen."
Ähnlich unglücklich verlief das Elfmeterschießen für RWO-Keeper Philipp Kühn. Zuvor hielt der 22-Jährige seine Mannschaft mit zwei starken Paraden gegen Grund und Platzek im Spiel. Bei den Strafstößen blieb Kühn die Helden-Rolle jedoch verwehrt. Keinen der sechs Essener Versuche konnte er entschärfen. "RWE hat das wirklich sehr gut gemacht. Alle sechs Elfmeter waren super geschossen. Ich hatte einfach keine Chance", räumte Kühn ein.
Besonders der gebürtige Beckumer hätte sich einen Triumph an der Hafenstraße gewünscht. Kühn wird die Kleeblätter nach zwei Jahren im Sommer verlassen und sich dem SV Sandhausen anschließen. Durch den Abgang von Manuel Riemann zum VfL Bochum hat der Blondschopf wieder realistische Chancen, eine Rolle beim abstiegsgefährdeten Zweitligisten zu spielen. "Ich werde diese Herausforderung annehmen. Leider konnte ich mich nicht mit einem Pokalsieg aus Oberhausen verabschieden. Das war mein großer Wunsch, weil ich hier eine tolle Zeit hatte. Es hat einfach nicht sollen sein."
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