Alles war wie immer. Kurz vor dem Anpfiff des Spiels von Rot-Weiß Lintorf bei DJK Agon 08 ging die Mannschaft von Trainer Frank Sippli gemeinsam auf den Platz und schloss die Tür zur eigenen Kabine ab. Ohne böse Hintergedanken, ohne Befürchtungen, ohne eine Vorahnung. Schließlich stand ein normales Fußballspiel beim Nachbarn aus Düsseldorf an - ein Duell zweier Mannschaften, die sich aus gemeinsamen Jahren in der Bezirksliga bestens kennen. Als die Lintorfer nach Spielschluss jedoch in die Umkleide zurückkehrten, fiel das Team um Kapitän Stephan Kuckelkorn aus allen Wolken. Die Tür war aufgebrochen, Handys und Geldbeutel von zwölf Spielern geklaut. Und für Mittelfeldmann Richard Spelter ging der Alptraum sogar noch weiter: Sein Autoschlüssel und sein Auto waren ebenfalls weg.
Das war definitiv kein dummer Jungenstreich
Frank Sippli
"In der Halbzeit sind wir nicht in die Kabine gegangen. Es war sehr warm und deswegen haben wir die Besprechung draußen im Schatten gemacht", berichtet Sippli, der von Beruf selbst Polizist ist. "Nach dem Abpfiff mussten wir dann feststellen, dass die Türe zur Duschkabine offensichtlich mit erheblicher krimineller Energie aufgehebelt wurde. Das war definitiv kein dummer Jungenstreich."
So sehen auch die Verantwortlichen von Agon den Vorfall. "Das muss professionell abgelaufen sein", sagt Manfred Novacek, der 1. Vorsitzende des Vereins und schiebt nach: "Kurios ist, dass mir eine Kollegin von TuRU Düsseldorf erzählt hat, dass ihren B-Junioren am Samstag genau das Gleiche passiert ist."
"Wir können keine Panzertür einbauen."
Manfred Novacek
Eine wirkliche Lehre aus der Tat kann und will Novacek, der seit über 35 Jahren im Fußball-Geschäft zu Hause ist, aber nicht ziehen - schließlich sind dem Vorsitzenden auch die Hände gebunden: "Was sollen wir machen? Wir können keine Panzertür einbauen und aus der Erfahrung heraus ist bisher noch nichts in so einer Dimension passiert. Ich kann nur an jede Mannschaft appellieren, wieder auf die alte Wertsachentüte zu vertrauen."
Eine Idee, die auch Sippli in den Raum wirft. Gleichzeitig spricht der Lintorfer Linienchef die Gastgeber jedoch von jeglicher Schuld frei. "Zwar war die Stimmung aufgeheizt und meine Spieler sehr erbost, aber wir machen Agon keinen Vorwurf. Damit konnte keiner rechnen und es kann auch jeder gewesen sein", erklärt Sippli, der auf eine schnelle Klärung des Falls hofft. "Wir haben eine Fahndung nach dem gestohlenen Fahrzeug rausgegeben und Strafanzeige gestellt. Einige Spieler mussten noch mit auf die Wache, weil einige Angaben fehlten. So wurde es ein langer Abend für uns." Und ein Abend, den die Lintorfer wohl nicht so schnell vergessen werden.

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