In einem intensiven Spiel im Fernduell um den Aufstieg, das über die gesamten 90 Minuten auf Augenhöhe geführt wurde, setzten sich die Gäste aus Buchholz mit 3:1 (1:0) durch. Vor dem Spieltag lag Viktoria Buchholz bei fast ausgeglichenem Torverhältnis nur drei Punkte hinter dem Spitzenreiter Blau-Weiß Oberhausen zurück, welcher sich zu Hause mit dem starken Tabellenvierten SF Hamborn auseinandersetzen musste. Eine spannende Ausgangslage war also geboten, die vor allem dadurch befeuert wurde, dass Osterfeld-Coach Udo Hauner dem benachbarten BWO im Vorfeld der Partie Unterstützung zugesagt hatte. Allerdings mussten die Adler auch auf vier Stammspieler verzichten, was sicherlich mit dem anstehenden Kreispokalfinale am Donnerstag in Verbindung stand.
Letztendlich setzte sich der Tabellenzweite aus Buchholz mit 3:1 durch. Lennart Höveler
Lennart Höveler» zum Profil brachte die Gäste in der 29. Minute sehenswert in Führung, nahm einen Abpraller von der Strafraumgrenze direkt und versenkte diesen genau im Winkel. „So einen treffe ich vielleicht einmal in drei Jahren, wenn man das Training mit einbezieht. Nimmt man nur Spiele, dann vielleicht alle 15 Jahre“, staunte Höveler nach dem Spiel selbst. Daraufhin verflachte das Spiel bis zur Pause merklich. Auch der BWO führte zur Pause mit 1:0, es war also weiterhin alles offen.
In der zweiten Halbzeit kam Viktoria Buchholz furios aus der Kabine, erzielte schnell das 0:2 durch Tim Ramroth
Tim Ramroth» zum Profil (49.) und verpasste im Anschluss einige gute Gelegenheiten, den wohl entscheidenden Treffer nachzulegen. Diesen machte dann umso überraschender die Heimelf aus Osterfeld, Abdelaziz Boukdir
Abdelaziz Boukdir» zum Profil traf nach einer Ecke aus dem Getümmel heraus mit dem Kopf (65.). Es keimte kurzzeitig Hoffnung auf bei den Gästen, als der Stadionsprecher den zwischenzeitlichen Ausgleich bei BWO durchgab. Diese zogen dann aber schnell weg auf 3:1, sodass der Aufstieg für Buchholz in weite Ferne rückte.
Auch die Spieler auf dem Platz wussten über das Resultat Bescheid und ließen die Zügel ein wenig schleifen. Wirklich überlegen war im Anschluss keine Mannschaft, obwohl beide Teams durchaus die Möglichkeit hatten, weitere Treffer zu erzielen. Künstliche Aufregung bot noch einmal der Schiedsrichter der Partie, als dieser in einer unübersichtlichen Situation die Rote Karte für einen Gäste-Spieler zückte, diese aber wieder revidierte (80.).
In der Schlussphase bekam Adler Osterfeld dann die große Gelegenheit auf den Ausgleich, Toptorjäger Tobias Hauner
Tobias Hauner» zum Profil aber verzog denkbar knapp. Buchholz bestrafte diese mangelnde Chancenverwertung sofort und erzielte fast im Gegenzug das entscheidende 1:3, der Torschütze war erneut Höveler (87.).
Blau-Weiß Oberhausen-Litrich setzte sich am Ende mit 4:1 durch, sodass im letzten Spiel der Saison gegen die bereits als Absteiger feststehenden Oberlohberger ein Unentschieden zum Aufstieg reichen würde.
Enttäuscht ob des vermutlichen Verpassens des Aufstiegs war am Ende auf Buchholzer Seite allerdings kaum einer. Es überwog die Freude über den Auswärtssieg und, vor allem, über eine sehr ordentliche Saison. „Wir haben hier auf jeden Fall verdient gewonnen. Wir hätten den Sack früher zumachen müssen, das 1:2 hat noch einmal unnötig Spannung reingebracht“, resümiert Doppeltorschütze Höveler. Vor dem letzten Spieltag rechnet er sich nur noch bedingt Chancen aus: „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir das noch drehen. BWO spielt gegen Oberlohberg, die sind ja schon abgestiegen. Aber natürlich werden wir nächste Woche noch einmal Vollgas geben, für die Zuschauer, für die Sponsoren, und dann gucken, was dabei rauskommt.“
Angesprochen auf ein Fazit zur Saison, sieht er die Probleme in der Hinrunde. „Wir haben in der Hinrunde ein wenig gepatzt mit den vier Spielen in Folge, die nicht gepasst haben. In der Rückrunde konnten wir den Rückstand verkürzen, aber letztendlich setzt sich auch die individuelle Stärke durch. Hut ab, dass die bei BWO so eine Leistung bringen.“
Unterstützung erfährt er von seinem Trainer Michael Roß: „Die Hoffnungen lagen natürlich auf heute, da BWO gegen einen starken Gegner gespielt hat. Es spricht dann auch einfach für deren Klasse, dass sie das gewonnen haben. Denen reicht jetzt ein Unentschieden am letzten Spieltag, von daher können wir uns auf die neue Saison konzentrieren. Mit der Saison sind wir rundum zufrieden, uns wurde eine schwere Saison prognostiziert, aber wir haben es den Leuten bewiesen. Die Probleme lagen ganz klar in der Hinrunde, da haben wir zu viele Punkte liegen gelassen.“
In die geschlossene Harmonie nach Abpfiff stimmte auch Adler-Coach Udo Hauner mit ein, der seiner ersatzgeschwächten Mannschaft ein Lob aussprach: „Wir haben uns sehr gut verkauft und hätten am Ende fast noch das 2:2 gemacht. Wir hätten BWO gerne geholfen mit einem Unentschieden, aber wir sind dennoch zufrieden.“ Naturgemäß war der Übungsleiter nach dem Spiel schon mit den Gedanken beim Kreispokalfinale am Donnerstag gegen den Favoriten und Landesligisten Sterkrade-Nord. „Jetzt haben wir nur noch ein Ziel: Donnerstag! Das wird natürlich eine große Nummer, aber es ist Pokal, es ist alles drin und wir haben nichts zu verlieren.“

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