Wer hätte gedacht, dass der Essener Regionalligist seine Fühler in die Kölner Landesliga ausstrecken würde, um einen Nachfolger für Michael Lorenz zu präsentieren? Wohl niemand. Warum Skorzenski letztendlich in Kray gelandet ist und was er mit dem Klub in der Regionalliga vorhat, verrät er im RS-Interview.
Micha Skorzenski, wie kommt es, dass ein Landesliga-Trainer aus dem Raum Köln in Essen-Kray landet?
Das ist eine Dreigestirn-Geschichte zwischen einem Kontaktmann, Krays Präsident Günther Oberholz und mir. Der Kontaktmann hat Herrn Oberholz angerufen und gesagt, dass er einen guten Mann für Kray hätte. So begann die Geschichte.
Wie ging es dann weiter?
Ich traf mich dann mit Herrn Oberholz und Krays Manager Fabian Decker zu einem längeren Gespräch. Wir waren sofort auf einer Wellenlänge und haben uns klasse unterhalten. Danach folgten noch einige Telefonate und am späten Mittwochabend habe ich dann grünes Licht aus Kray erhalten. Ich habe mich unheimlich über diese Chance und das Vertrauen gefreut. Der FC Kray ist der nächste Schritt in meiner Karriere.
Sie sind in den letzten fünf Jahren drei Mal mit Frechen aufgestiegen. Die Krayer verfügen in ihrer jüngsten Vereinsgeschichte ebenfalls über viel Aufstiegserfahrung. Wie kann man die beiden Klubs miteinander vergleichen?
Ich sage Ihnen: es gibt wirkllich unheimlich viele Parallelen. Ich war am Donnerstag das erste Mal an der Buderusstraße, um mir ein Bild vom Verein, der Umgebung zu machen. Das alles hat mich stark an Frechen erinnert. Die Leute sind sehr herzlich und familiär. Jeder begrüßt dich per Handschlag. Das ist ein Verein, der einer Familie ähnelt. So mag ich es.
Einen kleinen Unterschied gibt es doch: Frechen ist Landes-, Kray allerdings Regionalligist!
Ja und das ist der Wahnsinn. Deshalb nehme ich diese Herausforderung gerne an. Ich habe bestimmt um die 200 WhatsApp-Nachrichten erhalten. Alle Freunde und Bekannte freuen sich für mich und gratulieren mir. Die Regionalliga ist höchst interessant.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Auf alles! Die Regionalliga ist vor allem im Revier eine große Nummer. Überhaupt finde ich, dass das Ruhrgebiet magisch ist. Hier schlägt das Fußballherz! Links und rechts findet man Vereine, die in ganz Deutschland bekannt sind und nicht in den Profiligen spielen. Das macht den Pott sehr reizvoll.
Wie gut kennen Sie die Krayer Mannschaft und wie weit waren Sie in die Kaderplanung involviert?
Der Kader wurde von Manager Fabian Decker zusammengestellt. Wir werden aber sicherlich noch an zwei, drei Stellschrauben drehen. Die Spieler des aktuellen Kaders werde ich beim Trainingsauftakt kennenlernen. Einige Namen wie zum Beispiel Vincent Wagner sind mir natürlich bekannt. Ich bin mit meinem Assistenten Denis Tahirovic den Kader von A bis Z mal durchgegangen und er hat mir zu jedem Akteur etwas erzählt. Wenn die Vorbereitung beginnt, kann ich mir einen eigenen Eindruck verschaffen.
Wie lautet das Saisonziel?
(lacht) Es wird schwer, Rot-Weiss Essen wieder zweimal zu besiegen. Wir werden es aber inklusive des Pokals dreimal versuchen. Mal im Ernst: Für uns zählt nur der Klassenerhalt!
Werden Sie eigentlich zwischen Köln und Essen pendeln?
Ja. Ich bin an einem Gymnasium Lehrer für Erdkunde und Sport. Nach dem Unterricht werde ich dann nach Essen fahren. Das ist keine allzu lange Strecke. Vor den Spielen werde ich sicherlich auch ab und an in Essen übernachten.
Sie sind erst 33 Jahre alt. Warum ist aus Ihnen denn kein guter Fußballer geworden?
Gute Frage. Ich hatte eigentlich viel Potenzial und einige Verbandsligaspiele auf dem Buckel. Doch leider spielten meine Muskeln nicht mit. Ich wurde immer wieder von Zerrungen und Muskelfaserrissen zurückgeworfen. Ich hoffe, dass dem FC Kray dieses Verletzungspech in der Saison 15/16 erspart bleibt.
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