VfB Hilden

Georg Kreß ist zurück auf dem Parkett

Seine schwere Krankheit hat er hinter sich gelassen. Dem 52-Jährigen merkt man die Lust an, die er zu 100 Prozent auf seine Elf überträgt. "Das Spiel gegen den Landesligisten hat alles gezeigt, was die erste Trainingswoche zu bieten hatte", so der Ex-Wuppertaler. Wohl wahr - mit 6:3 (2:3) bot das Duell alles, was ein Fußballspiel im Programm haben kann. Wohlweislich hob Kreß auch den mahnenden Zeigefinger: "Wenn wir unsere Fehler hinten nicht abstellen, spielen wir nur um den Klassenerhalt. Andererseits haben wir erst zwei Steps gemacht, wo für mich das Positive überwogen hat", dürfte der Übungsleiter bei elf erzielten Treffern in zwei Duellen (am Samstag gewann der VfB in Langenfeld die Premiere mit 5:0) von der Offensive schon deutlich mehr angetan sein.

Der Mann hat einfach schon zu viel erlebt, um sich nach einer Woche in irgendeine Richtung blenden zu lassen. Mit strahlenden Augen blickt der Familienvater jedoch auf das erste Meisterschaftsspiel - ausgerechnet bei seinem Ex-Verein, dem Wuppertaler SV (16. August, 15.00 Uhr, Zoo-Stadion). "Ich freue mich so auf dieses Spiel. Der WSV ist für mich der ganz große Meisterschaftsfavorit. Die Kulisse in Wuppertal ist einzigartig. Mit diesem Team hätte Herr Runge mir die Eier früher abgeschnitten, wenn ich im Vorfeld nicht vom Aufstieg gesprochen hätte. Alleine Ercan Aydogmus ist immer noch eine Granate", kennt Kreß den Stürmer noch aus alten Tagen.

Alleine sein Erscheinungsbild ließ die Besucher an der Hoffeldstraße schnell erkennen, dass der Coach eine Autorität mit sich bringt, die sich positiv auf den Erfolg im Team auswirken kann. Elegant mit Hemd und Jacket wurde der Klever von allen Seiten mit "Herr Kreß" angesprochen, der nötige Respekt ist spürbar. "Wir werden hier keinen Rumpelfußball spielen. Die Mannschaft ist intakt und der Wille ist absolut erkennbar. Nach vorne besitzen wir eine Vielzahl an Variationsmöglichkeiten", will der Mann, der zuletzt vor mehr als zwei Jahren für den SV Straelen auf der Trainerbank saß, nicht von dem offensiven Konzept seines Vorgängers Toni Molina abweichen. "Die Laufbereitschaft ist absolut bemerkenswert. Wichtig ist nur, dass wir unsere Defensive in den Griff bekommen", so der Trainer abschließend. Mit Bastian Sube steht immerhin ein Neuzugang im Tor, der dieser etwas mehr Stabilität verleihen könnte.

Für Kreß ist es eine Aufgabe, die ihm sichtlich Spaß bereitet. Die Liga darf sich freuen ihn wiederzuhaben. "Ich habe jetzt zwei Jahre meinen Mund gehalten. Nun darf ich auf dem Platz wenigstens wieder lauter werden, was ich heute schon richtig ausgekostet habe", so Kreß mit einem Augenzwinkern.