Vorbereitung
Nach dem Trainerwechsel ging es mit kurzer Verspätung, aber dafür umso intensiver zur Sache. Nachdem der Laktattest absolviert war, reiste der königsblaue Tross nach Kärnten und arbeitete dort ganze zehn Tage an den Grundlagen. An den taktischen Feinheiten wurde im Anschluss gefeilt, vor allem im Kurz-Trainingslager in Halle/Westfalen, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Kleiner Wermutstropfen: Obwohl der Verletztenstand durchweg niedrig war, war der Kader lange sehr klein, da viele Spieler nach Turniereinsätzen noch im Urlaub waren oder mal kränkelten.
Testspiele
Austria Klagenfurt - S04 1:3
Wolfsberger AC - S04 3:1
S04 - Udinese Calcio 1:1
VfL Osnabrück - S04 2:3
Lechia Gdansk - S04 0:1
S04 - FC Porto 0:0
S04 - Twente Enschede 1:1
Torschützen: Huntelaar (4), Ayhan, Caicara, Choupo-Moting, Geis, Göcer, Sané (alle 1).
Abwehr
Vor Top-Keeper Ralf Fährmann, der absolut gesetzt ist, gibt es noch ein paar Fragezeichen. Die Innenverteidigung dürften Joel Matip und Matija Nastasic bilden, solange Benedikt Höwedes noch nicht wieder fit ist. Wenn der Kapitän zurück ist, muss einer von den beiden auf die Bank, wahrscheinlich Matip. Auf den Außenbahnen deuten sich Duelle an, in dem rechts Sascha Riether Junior Caicara vielleicht um eine Nasenlänge voraus ist. Genauso eng ist es links, wo Sead Kolasinac und Dennis Aogo, der auch im defensiven Mittelfeld auflaufen kann, auf Augenhöhe kämpfen. Die Linksverteidiger-Position ist aber der größte Schwachpunkt in der Kette.
Mittelfeld
Der für über 10 Millionen Euro aus Mainz losgeeiste Johannes Geis ist gesetzt, außerdem gilt das für Julian Draxler. Wer sonst aufläuft, das ist vom System abhängig. Im von Breitenreiter bevorzugten 4-4-2 gibt es keinen Spielmacher – schlechte Nachricht für Max Meyer. Immer einen Platz scheint es für Leon Goretzka zu geben, wenn die rechte Außenbahn für ihn auch nicht ideal ist. Marco Höger dürfte auch ganz gute Karten besitzen, er passt bestens in ein 4-1-4-1 oder 4-4-2. Roman Neustädter hingegen muss wohl kleinere Brötchen backen. So gibt es im zentralen Mannschaftsteil viele Optionen – aber auch ein enormes Gefälle.
Angriff
Drei Top-Stürmer für zwei Positionen: So stellt sich die Situation in der Abteilung Attacke da. Im Sturm soll ein Konkurrenzkampf toben, der Schalke auf ein neues Level heben könnte – vorausgesetzt, Klaas-Jan Huntelaar, Eric Maxim Choupo-Moting sowie Neuzugang Franco Di Santo sind fit und in Topform. Jungs wie Leroy Sané und Felix Platte kann man immer bringen.
Stärken
Schalke wird nicht mehr so ausrechenbar sein wie noch unter Roberto Di Matteo. Den vielen jungen Spielern im Mittelfeld wird die neue, angriffslustigere Ausrichtung entgegen kommen, sie wurden von ihren Fesseln befreit. In der Defensive gibt es hingegen keine Experimente wie die zwischenzeitlich eingeführte Fünferkette. Der Kader hat mittlerweile die erforderliche Breite für drei Wettbewerbe. Am wichtigsten ist jedoch: Stimmung und Teamgeist sind wieder da, die Cliquenbildung ist hoffentlich für immer passé.
Schwächen
Das neuformierte Team ist noch lange nicht eingespielt. Das war in der Vorbereitung in allen Mannschaftsteilen erkennbar. Die rechte, offensive Außenbahn ist nach Farfans Abgang nicht optimal besetzt. Dazu kommt, dass es vielen Spielern noch an Erfahrung fehlt – gerade in komplizierten Phasen. Draxler und Meyer haben die Last, die sie auf Schalke zu tragen haben, schon zu spüren bekommen, auch für Leroy Sané wird es nicht einfach werden, sich seine Unbekümmertheit zu bewahren.
Prognose
Das hehre Ziel, die Fans mit frischem Offensivfußball zu versöhnen, wird Schalke unter Breitenreiter erreichen – allerdings auch nur dann, wenn die Anhänger Geduld beweisen. Denn es wird Rückschläge geben, gerade im ersten Saisondrittel muss mit Negativerlebnissen gerechnet werde. Die Ansprüche sind trotz namhafter Verpflichtungen im Umfeld der Königsblauen nicht (mehr) exorbitant, das wird dem gesamten Gebilde guttun. Schlechter abschneiden als im letzten Jahr wird Schalke nicht, die direkte Champions-League-Quali aber verpassen. Nicht tragisch, denn die Rehabilitation funktioniert in dieser Saison auf anderer Ebene.
Wunschelf: Fährmann - Riether, Höwedes, Nastasic, Kolasinac - Choupo-Moting, Geis, Goretzka, Draxler - Di Santo, Huntelaar.
Zum Start fehlen: Benedikt Höwedes (Reha nach Bänderris), Atsuto Uchida (Reha nach Patellasehnen-OP), Fabian Giefer (Adduktorenverletzung).
Auftaktprogramm
Samstag, 8. August, 15.30 Uhr:
MSV Duisburg – Schalke 04 (1. Runde DFB-Pokal)
Samstag, 15. August, 15.30 Uhr:
Werder Bremen – Schalke 04
Samstag, 22. August, 15.30 Uhr:
Schalke 04 – SV Darmstadt 98
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