"Fußballgott, wo bist du?" - einer der ersten Sätze, die RWE-Coach Jan Siewert nach dem 1:1 gegen den SV Rödinghausen auf der Pressekonferenz aussprach, wirkte dann angesichts der zuvor gesehenen 90 Minuten doch reichlich pathetisch. Was den neuen Essener Trainer aber nicht davon abhielt, diesen wenig später noch einmal zu wiederholen. Gegen die absolut auf Augenhöhe und überwiegend konzentriert agierenden Gäste aus Ostwestfalen wäre ein Sieg auch einfach nicht verdient gewesen. Siewert sah den Hauptgrund für den nicht errungenen ersten Saisonsieg vor allem im nicht verwandelten Foulelfmeter von Kapitän Moritz Fritz
Moritz Fritz» zum Profil.
Jan Siewert (Trainer Rot-Weiss Essen):
Jetzt sitze ich zum dritten Mal hier und muss eigentlich fragen: Fußballgott, wo bist du? Es war ein verdientes Unentschieden, beide Teams hatten in etwa gleich viele Chancen. Moritz Fritz macht im Training jeden Elfmeter. Hier hat er ihn nicht gemacht. Fußballgott, wo bist du? Es war von uns keine gute erste Halbzeit, weil wir 120 Pokalminuten in den Knochen hatten. Dann muss man sich in so ein Spiel wieder reinarbeiten. Die Moral meiner Mannschaft stimmt. Du kommst trotzdem so wieder - und dies nach, ja vielleicht, einem Jahrhunderttor. In der zweiten Halbzeit hatten wir ein Chancenplus. Fakt ist, dass wir unsere Chancen wieder hatten - und dies nach 120 Minuten Pokalfight.
Mario Ermisch (Trainer SV Rödinghausen):
Das Spiel hat gezeigt, dass wir doch gut mithalten können. Zur Halbzeit hätte es vielleicht auch schon 2:2 stehen können. Ich hätte gerne zuhause die Zuschauer, die Essen hat, die Stimmung ist schon beeindruckend. In der Phase, als es den Elfer gab, wäre es vielleicht auch nicht verdient gewesen, wenn RWE in Führung gegangen wäre. In Halbzeit zwei sind wir auch wieder gut ins Spiel gekommen. Ich denke, es war ein Spiel auf hohem Niveau und das Unentschieden ist verdient."
Vielleicht müssen sie das mit den Elfmetern auch mal üben in Essen.
Jan Schönwälder
Sören Siek (Torschütze SV Rödinghausen):
Ich habe den Ball bekommen, gesehen, dass der Torwart zu weit vor dem Kasten steht und dann habe ich es einfach versucht. Was geileres, als so ein Ding vor so vielen Zuschauern zu schießen, das gibt es eigentlich gar nicht. So kann es weitergehen. Es war insgesamt ein sehr ausgeglichenes Spiel. Wir hatten die Essener schon soweit, dass die Zuschauer schon eher für uns waren. Und dann kriegen wir so ein dummes Gegentor. Aber wir können mit einem Punkt in Essen durchaus zufrieden sein.
Jan Schönwälder (Torwart SV Rödinghausen):
Wir hätten zur Halbzeit auch schon führen können. Vielleicht müssen sie das mit den Elfmetern auch mal üben in Essen. Ich hätte eigentlich gedacht, dass Essen von Beginn an mehr Druck ausübt. Der kam dann erst später. Insgesamt ist es eine gerechte Punkteteilung, vielleicht wären für uns auch drei drin gewesen.
Benjamin Baier (Rot-Weiss Essen):
Wir haben ganz gut angefangen und haben es da verpasst, ein Tor zu machen. Anschließend haben wir nicht so konsequent weitergespielt und dann kriegen wir ein Tor. So läuft man der Musik hinterher. Rödinghausen ist mit viel Selbstvertrauen hierher gekommen, aber es ist natürlich klar, dass wir drei Punkte holen wollten. Wir wissen, dass wir Tore schießen können und ich bin mir sicher, dass es nächste Woche besser klappt.
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