Aufgrund seiner Spielweise, seiner vielen Tore und seiner lustigen Sprüche gehörte "Ente" zu den Publikumslieblingen schlechthin an der Hafenstraße. Am Dienstag feierte er seinen 70. Geburtstag. RevierSport erreichte ihn für ein Interview.
Willi Lippens, alles Gute zum Geburtstag! Wie verbringen Sie Ihren Ehrentag, im kleinen Kreis, oder ganz groß?
Danke. Auf die Kacke hauen war ja nie so mein Ding. (lacht) Wir feiern ruhig.
Feiern Sie mit RWE beim Derby am Sonntag in Oberhausen nach?
Ich bin auf jeden Fall eingeladen worden. Wahrscheinlich werde ich da sein. RWO gegen RWE ist immer ein Klassenkampf – nur leider zwei Klassen zu tief.
Besuchen Sie noch regelmäßig die Spiele von RWE?
Ich würde sagen: Fast regelmäßig. Man hat ja seine Ausgehzeit (lacht).
Was bedeutet der Verein Rot-Weiss Essen für Sie?
Das ist einfach mein Verein. Hier hat man mir damals die Chance gegeben, mich zu präsentieren und mein Geld zu verdienen. Dafür bin ich dankbar.
Sehen wir RWE irgendwann wieder in Liga 1 oder 2?
Man muss das Umfeld beobachten. Wenn man sieht, dass das Stadion gut gefüllt ist, obwohl der Verein nur in der Regionalliga spielt, dann gibt es eine Zukunft. Wenn Rot-Weiss Essen von den Menschen in der Stadt nicht mehr angenommen würden, wäre es schlecht um den Verein bestellt. Aber RWE lebt und es wird eine bessere Zeit geben, da bin ich mir sicher.
Was glauben Sie, wer das Derby am Sonntag gewinnt?
Das weiß ich nicht. Ich kann nur sagen: Wir haben in Oberhausen damals meistens gewonnen...
Blicken wir kurz zurück auf Ihre Karriere: Wann haben Sie gemerkt, dass Sie ein großer Fußballer werden können?
Das war schon in der Jugendzeit so. Ich habe gemerkt, dass ich extravagant war und das Gefühl für die Torraumszenen hatte. Es hat sich bei mir deshalb früh festgesetzt, Profi werden zu wollen. Mit Einführung der Bundesliga konnte man auch von einem kleinen Dorf aus in die große Stadt wechseln, also waren die Möglichkeiten da.
Warum hat es denn nie für die Nationalelf gereicht?
Das war durch meine Nationalität bedingt, es passte einfach nicht so zusammen, wie es nötig gewesen wäre. So habe ich nur ein Länderspiel für Holland gemacht. Es ist schade drum, aber ich bin auch so zufrieden mit meiner Karriere.
Aber Sie haben betont: Holland wäre mit Ihnen 1974 Weltmeister geworden.
(lacht) Ja, das war einer meiner berühmtesten Sprüche. Und wer will das widerlegen? Ich hatte zu dem Zeitpunkt einen Lauf...
Ihre Spielerkarriere kann sich sehen lassen, die Trainerkarriere war aber eine kurze. Warum?
Ach, das war mehr ein Hobby für mich. Wenn man so lange als Profi unterwegs war, hat man danach nicht mehr so viel Lust auf weitere Jahre an der Seitenlinie. Da bleibt dann ja auch das Privatleben sehr auf der Strecke.
Wenn Sie auf Ihre Karriere zurückblicken, gibt es da etwas, das Sie anders machen würden?
Nein. Ich bin wirklich mit mir klar. Ich würde sehr wahrscheinlich alles genauso machen.
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