Zeit zum Ausruhen gibt es in der nächsten Woche aber auch nicht. Statt Länderspielpause heißt es für die Zebras: trainieren, trainieren, trainieren.
Nach seiner Ankunft in Duisburg hatte Gruev weniger auf dem Trainingsplatz zu tun, als in seinem Büro. Und trotzdem empfand er die ersten Tage als „richtig anstrengend“. In vielen Einzelgesprächen musste er seine Spieler mental aufbauen, fitmachen. Da wurde das Sportliche auch mal ein bisschen zurückgeschraubt. Mehr als eine Trainingseinheit am Tag stand nicht auf dem Plan.
Doch die Psyche ist dem Trainer aktuell besonders wichtig. Bevor er dazu übergehen will, in Duisburg auch wieder schönen Fußball zu zeigen, müssen erst einmal Ergebnisse her. Den Anfang haben die Zebras am Wochenende beim 1:1 gegen Freiburg gemacht. Für den Klassenerhalt reicht das Unentschieden aber keineswegs aus.
Deswegen freut sich Gruev jetzt auch, dass ihm nach dem anstrengenden Beginn „keine normale Woche“ bevorsteht. „Wir hauen jetzt richtig rein, trainieren zwei Mal am Tag. Die Jungs müssen die Konzentration hochhalten“, erklärt er.
Die Konzentration ist neben der Psyche der Spieler sein zweiter Ansatzpunkt. Zum einen, damit die Trainingseinheiten auch einen positiven Effekt bei den Spielern auslösen, zum anderen, damit sie auch in den Spielen im Kopf fit bleiben und weniger Fehler machen. Denn: „Individuelle Fehler sind nur schwer zu vermeiden“, weiß Gruev. „Aber ich will die Jungs dahin kriegen, dass sich nicht mehrere aneinanderreihen. Und das geht nur, wenn sie hellwach sind im Kopf.“
Sonderlob für Bohl
So wie etwa Steffen Bohl
Steffen Bohl» zum Profil im letzten Spiel, der vom Coach nachträglich noch ein Lob erhielt. „Seine Einstellung wünsche ich mir bei jedem Spieler. Er hat gegen Freiburg ein überragendes Spiel gemacht, obwohl er eigentlich nicht von Anfang an spielen sollte. Das ging nur, weil er frei vom Kopf frei ist. Ich verlange von Jedem, dass er seinen eigenen Ego zurückstellt.“
Unsere Wünsche können wir unter den Weihnachtsbaum legen
Ilia Gruev
Vor allem von den älteren Spielern erwartet Gruev, dass sie jetzt vorne weggehen. Namen möchte er da speziell keine nennen. „Davon haben wir ja genug“, sagt er nur. Ob Thomas Bröker, Michael Ratajczak, Zlatko Janjic, Jame s Holland oder Branimir Bajic, um nur ein paar Namen zu nennen, sie müssen noch viel mehr Präsenz zeigen, „noch mehr coachen“, wie der Trainer verlangt. „Bis zum Anpfiff kann ich alles vorbereiten“, erklärt Gruev, „aber danach sind die Spieler verantwortlich, da müssen sie handeln. Ich wünsche mir, dass der eine oder andere noch mehr redet auf dem Platz und Anweisungen gibt.“
In den nächsten Tagen wird Gruev mit seiner Mannschaft auch eine Zielvereinbarung treffen, wie viele Punkte sie bis zur Winterpause noch holen wollen. Die soll dann aber intern bleiben. Und auch er möchte seine Vorstellung lieber für sich behalten. „Unsere Wünsche können wir unter den Weihnachtsbaum legen“, sagt er und lacht. Recht hat er, kaufen können sich die Zebras von ihren Wünschen jedenfalls nichts, für sie zählen nur Tatsachen. Und die lauten jetzt erst einmal trainieren, trainieren, trainieren.




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