Andreas Zimmermann rieb sich gut gelaunt die Hände. Dabei hätte der Trainer der Kleeblätter durchaus Anlass zur Kritik gehabt. Denn abgesehen von einer dominanten Anfangsphase bot seine Mannschaft vor 5600 Zuschauern im Stadion Niederrhein über weite Strecken eine bestenfalls durchschnittliche Leistung an. Dass die Hausherren am Ende dennoch über den Dreier und die geglückte Revanche für das verlorene Pokalfinale jubeln durften, bewertete Zimmermann als Entwicklungsschritt. "In der letzten Saison hätten wir das Ding noch aus der Hand gegeben", bemerkte der 45-Jährige und fügte sogleich hinzu: "Eine Spitzenmannschaft gewinnt auch mal, wenn es spielerisch nicht so gut läuft. Und wir sind in dieser Saison eine Spitzenmannschaft. Deshalb freue ich mich ganz besonders über diesen Derbysieg."
Wir sind genau da, wo wir hinwollten
Andreas Zimmermann
Zimmermanns These wird auch durch das Tabellenbild unterstrichen. Genau wie in der Vorwoche gehen die Rot-Weißen als großer Gewinner des Spieltags hervor. Durch die 1:2-Niederlage der Sportfreunde Lotte beträgt der Rückstand auf Platz eins nur noch drei Punkte. RWO mischt ganz oben mit und darf erstmals wieder von der 3. Liga träumen. "Wir sind genau da, wo wir hinwollten. Bis nach ganz oben ist es ein weiter und harter Weg. Aber mit uns wird zu rechnen sein", sagte Zimmermann.
Davon sind die Essener derzeit meilenweit entfernt. Eine engagierte und durchaus ansehnliche zweite Halbzeit können nicht über die großen Probleme des einstigen Aufstiegskandidaten hinwegtäuschen. Die enttäuschenden Ergebnisse der laufenden Saison haben auch erstmals bei den Fans Spuren hinterlassen. Nur etwa 1000 Essener unterstützten ihr Team in Oberhausen. Beim letzten Spiel im Februar hatten noch rund 5000 Anhänger die kurze Reise bis zur Emscherinsel angetreten.
Fanwut gegen Siewert und Winkler
Im Internet richtet sich die Wut der Fans gegen Trainer Jan Siewert und Sportdirektor Andreas Winkler. Letzterer wird für die Zusammenstellung des bis dato erfolglosen Teams verantwortlich gemacht. Dass dieses aber durchaus über Potential verfügt, wurde in Oberhausen in einigen Phasen deutlich. Doch davon konnten sich die Verantwortlichen wie so häufig in der jüngsten Vergangenheit nichts kaufen. Dennoch sah Siewert positive Ansätze, die den Anhang wohl vorerst auch nicht mehr beschwichtigen können. "Wir haben in der ersten Hälfte in der Defensive individuell gepennt. Die Mannschaft hat sich nach dem Rückstand gegen die Niederlage gestemmt. Leider hat es nicht mehr gereicht", sagte ein abermals enttäuschter RWE-Trainer.



















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