Darauf war Dr. Hartmut Fahnenstich eingestellt, das war ihm anzumerken. „Mit einer guten Mannschaft“, konterte der Sportliche Leiter der SG Wattenscheid 09 wie aus der Pistole geschossen die provokante Frage, womit genau er eigentlich in den nächsten Jahren regelmäßig einen „einstelligen Tabellenplatz“ erreichen wolle in der Regionalliga West.
Denn natürlich schlägt auch der Sportvorstand jeden Morgen die Zeitung auf oder riskiert einen Blick in die sozialen Medien – und bekommt dadurch die Sorgen der Fans und des Umfelds mit. Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Montagabend versuchte er, den Anhängern genau diese zu nehmen. „Es wird so viel geschrieben“, sagt Fahnenstich, „und natürlich“ gebe es auch Begehrlichkeiten anderer Vereine.
Wen wundert es angesichts des „Rauschs“, in den sich die Stammelf der Wattenscheider bislang gespielt hat? Auseinanderbrechen aber, betont Fahnenstich, werde die Mannschaft garantiert nicht, „ein Korsett“ – wie groß auch immer das dann sein mag – bleibe definitiv an der Lohrheide. Fahnenstich und Trainer Farat Toku, dessen Vertrag bis 2017 gilt, hätten jedenfalls bereits mit jedem Spieler gesprochen, sagt er und bittet um Geduld. „Wir werden bestimmt nicht Anfang April eine komplette Mannschaft zusammenhaben.“
Genug Worthülsen
Der Verweis auf die letzte Transferperiode – als die Leistungsträger Jan-Steffen Meier und Christoph Braun erst kurz vor Saisonbeginn kamen – ist zwar schlüssig. Dennoch sollte Fahnenstich mit dem Vertrauen, um das er jetzt wirbt und das er angesichts seiner klaren Äußerungen und der guten sportlichen Situation erhalten sollte, nicht zu leichtfertig umgehen. Worthülsen gab es in den letzten Jahren genug. Vielleicht macht Fahnenstich es ja jetzt besser - und startet mit einer „guten Mannschaft“ in die kommende Saison.



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