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Schalke-Taktik
Wie Breitenreiters Plan misslang

(11) Kommentare
Schalke 04, Trainer André Breitenreiter.
Foto: firo

Schalke vogelwild: Obwohl S04 2:1 gegen Mönchengladbach gewann, lief sehr viel falsch - die Strategie von Trainer André Breitenreiter passte nicht.

Paradoxer Fußball-Abend auf Schalke: "Viel besser als heute können wir nicht spielen", sagte Trainer André Schubert von Borussia Mönchengladbach. "Zur Halbzeit muss es 4:0, 5:0 für uns stehen", ergänzte Gladbachs Kapitän Granit Xhaka. Und auf der anderen Seite redeten Trainer André Breitenreiter, Manager Horst Heldt und einige Spieler der Schalker von vielen taktischen Fehlern und einer weniger guten königsblauen Leistung.

Doch Schalke hatte Mönchengladbach mit 2:1 (0:0) bezwungen - dank der herausragenden Vorstellung von Torwart Ralf Fährmann. Dass aber über 90 Minuten sonst nicht viel passte, hatte auch mit Breitenreiters Matchplan zu tun.

Plan 1: Die überraschende Aufstellung
Dass Sascha Riether auf der rechten Seite den gesperrten Junior Caicara ersetzt, stand schon lange fest. Leroy Sané rückte für Younes Belhanda ins Team - auch damit war zu rechnen. Franco Di Santo (für Klaas-Jan Huntelaar) und Leon Goretzka (für Johannes Geis) standen aber ebenfalls in der Startelf. Das überraschte. Goretzka hatte sich vor dreieinhalb Wochen eine schwere Schulterverletzung zugezogen und war erst am Dienstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Plan 2: Die überraschende Taktik in der ersten halben Stunde
Breitenreiter orientierte sich am DFB-Pokalspiel gegen Mönchengladbach im Oktober 2015. Das hatten die Schalker zwar mit 0:2 verloren - in den ersten 40 Minuten aber eine großartige Leistung gezeigt. "Wie im Pokalspiel sind wir Mann gegen Mann gestartet, um insbesondere die beiden Sechser der Gladbacher unter Druck zu setzen", erklärte Breitenreiter. Mittelfeldspieler Leon Goretzka ergänzte: "Da die Gladbacher ungewohnt aufbauen, haben wir so versucht, Druck zu machen und den Ball früh auf die Außenverteidiger zu lenken." Im Spiel gegen den Ball bildeten die Schalker so eine Fünferkette, Goretzka übernahm den Posten des rechten Verteidigers. Stürmer Di Santo ist zum Beispiel ein explosiverer Spieler als Huntelaar und für eine solche Power-Taktik besser geeignet.

Wir waren individuell auf fast jeder Position im Eins-gegen-Eins unterlegen

Schalke-Trainer André Breitenreiter

Doch die Strategie ging schief. Die Gladbacher kombinierten sich nach Belieben durch die Schalker Deckung. Das hatte mehrere Gründe: Die Abstimmung passte zu keiner Zeit, die Schalke-Spieler schienen die eigene Taktik nicht zu verstehen. Chaos in der Arena! "Zudem hat man gesehen, dass wir individuell auf fast jeder Position im Eins-gegen-Eins unterlegen waren", sagte Breitenreiter. Sehr auffällig war schon in der Anfangsphase, wie oft sich die Schalker selbst mit simplen Körpertäuschung austricksen ließen. Goretzka erklärte es noch einfacher: "Klar ist: Wenn du Mann gegen Mann spielst, musst du deine Zweikämpfe gewinnen. Wenn du das nicht schaffst, öffnen sich für den Gegner große Räume." Diese nutzten die Gladbacher zu zahlreichen Chancen. Torwart Fährmann rettete das 0:0.

Plan 3: Die erste Änderung nach einer halben Stunde
Kommando zurück! Nach einer halben Stunde verordnete Breitenreiter seinem Team wieder die gewohnte Grundformation. In der Offensive spielte Schalke mit der 4-2-3-1-Taktik, Goretzka rückte ins Mittelfeld-Zentrum. Im Spiel gegen den Ball verteidigte Schalke - wie üblich - im 4-4-2-System. "Wir wollten kompakter agieren, um die Räume enger zu machen. Auch da hat Gladbach mit Raffael und Stindl immer die Zwischenräume gefunden. Wir haben nur begleitet", sagte Breitenreiter. Bis zur Pause erarbeiteten sich die Gäste weitere Möglichkeiten, es blieb aber dank Fährmann beim 0:0.

Plan 4: Die nächste Änderung nach dem 1:0
Schalke kam in der gewohnten Formation aus der Kabine, Gladbach blieb spielbestimmend. Etwas überraschend ging S04 durch ein Slapstick-Eigentor von Martin Hinteregger (59.) in Führung. Sofort danach wechselte Breitenreiter Dennis Aogo für Alessandro Schöpf ein - ein defensiver kam für einen offensiven Spieler. Die neue Devise: 4-3-2-1 - die "Tannenbaum"-Taktik. "Wir wollten mit drei Sechsern die Zwischenräume besser verteidigen. Danach wurde es besser, wir haben nicht mehr so viele Großchancen zugelassen", sagte Breitenreiter. Trotzdem glich Gladbach durch Andreas Christensen verdient aus (79.).

Plan 5: Die Schlussphase
Nach Goretzkas Tor zum 2:1 (83.) reagierte Trainer Breitenreiter noch einmal: In der 88. Minute brachte er Innenverteidiger Marvin Friedrich für Leroy Sané. Die Vorgabe lautete nun wieder: 5-4-1. "Da sollte nichts mehr passieren, die Vorgabe war, sich in alles reinzuwerfen was geht", sagte Breitenreiter. Immerhin das ging auf, Schalke siegte 2:1.

Das Fazit
"Wir haben kein passendes Mittel gefunden, keinen Zugriff bekommen", sagte Fährmann und ergänzte: "Es ist umso schöner, wenn man als Torwart den Sieg festhalten kann." Breitenreiters Pläne - ob Fünferkette, 4-2-3-1, 4-4-2, 4-3-2-1 oder 5-4-1 - misslangen. Deshalb wird der Trainer Fährmann diesmal ganz besonders danken.

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  • alaskajoe 19.03.2016 09:51 Uhr
    Mit Antifussballern wie Kolasinac und Neustädter kannst du keinen Fußball spielen. Auch gibts keine Führungsspieler. Das muss doch auch ein AB endlich mal kapieren. Und wer einen Geiss bei so einem Spiel draußen lässt, hat keinen Arsch in der Hose und sollte wieder Kleinteile 24 trainieren.
  • paulchen 19.03.2016 10:43 Uhr
    Ach, es gab einen Plan?
  • innocent 19.03.2016 11:11 Uhr
    Ein Trainer, der innerhalb der neunzig Minuten, völlig die Orientierung verloren hatte und der Mannschaft verzweifelt versucht hatte, durch seine ständigen Systemwechsel, die Mannschaft zusätzlich, von Minute zu Minute immer mehr verunsicherte und dadurch nur noch Chaos verursachte. So viel Hilflosigkeit eines Trainers, hat man schon lange nicht mehr erlebt.
  • cash23 19.03.2016 13:04 Uhr
    so was bescheuertes wenn man gewinnt gewinnt man am ende zählen die 3 pkt man mna
  • RWO-Oldie 19.03.2016 16:00 Uhr
    Das Schlimme ist, dass der Sieg die sämtliche spielerischen und taktischen Unzulänglichkeiten verdeckt. Wenn Schalke nicht aufpasst geht es ganz plötzlich ganz schnell abwärts. Das war gestern ein Klassenunterschied. Als Schlker würde ich mich weniger freuen und mir mehr Sorgen über den desolaten Zustand der Mannschaft machen.
  • HansDampf. 19.03.2016 16:54 Uhr
    Dank Fährmann 3 Punkte festgehalten, aber sonst war das mal rein gar nichts. :-(
  • Alles für Schalke 20.03.2016 01:44 Uhr
    Leute, entspannt euch mal! Im DFB Pokal waren wir die eindeutig bessere Mannschaft und haben verloren. Nun war es halt umgekehrt. Also locker bleiben. Breitenreiter macht eine guten Job, wir sind auf Platz 4 und das liegt nicht nur an einem Duselsieg. Also locker durch die Hose atmen und einfach mal freuen, dass wir auch mal Glück hatten!

    Ohne euch Meckerfritzen wären wir längst mal Deutscher Meister geworden. Die ewigen Nörgler auf Schalke sind echt eine Seuche.

    ALLES FÜR SCHALKE!
  • Herold 20.03.2016 08:46 Uhr
    Wir hatten auch keinen Grund zum Nörgeln, wenn unser Jungs mal schlecht waren, haben Sie aber kämpferisch immer alles gegeben was man von den heutigen Weicheiern mit Sicherheit nicht sagen kann Opssss

    Und ja, ich habe die letzte Deutsche Meisterschaft noch Live erlebt Zwinker
  • innocent 20.03.2016 09:55 Uhr
    Auch als Schalker, muß ich aber nicht ständig, alles durch die
    blau - weiße Brille betrachten und mir die Welt (Schalker-Spiele) dabei
    schönreden.
    Glück Auf !!!
  • Micha W. 20.03.2016 13:02 Uhr
    Ich schäme mich ein Schalke-Fan zu sein. So ein Fussballspiel habe ich selbst bei den Zecken noch nicht gesehen. Gott sei Dank war das Gladbach und nicht Barca. Dann wäre das zweistellig ausgegangen. Das waren meine Gedanken, als ich das Spiel gesehen habe.
    Leider gibt es immer noch Leute die selbst dieses Drecksspiel noch schön labern. Und ja, Neuer hält immer noch besser als Fährmann. Spielt ihr noch einmal so gegen Bayern, hilft euch Fährmann auch nicht mehr, denn die wissen wie man Tore macht. 4 Topstars waren nicht dabei. Einen Unterschied zu vorherigen Spielen habe ich dadurch auch nicht gesehen. Also verkauft die Graupen, die auf der Bank saßen und noch ein Paar mehr. Ich hoffe, dass Heidel jetzt endlich mal mit dem Stahlbesen kehrt und den ganzen Verein umkrämpelt. Einziger Lichtblick als Feldspieler war Sane. Ich glaube der Zenit ist nun endgültig erreicht. So einen Mist auch noch als Gold zu verkaufen, weil ja Fährmann im Tor gestanden hat und gut gehalten hat, zeigt wie abgeschmackt alles mittlerweile ist. Und bitte, habt den Verstand und fordert nicht mehr mit den Zecken und Bayern auf einer Höhe zu sein, da sind wir Lichtjahre von weg...........leider. Leverkusen der ewige 2. Schalke seit dem 2. Weltkrieg der ewige Looser, zum kotzen.
  • raima 21.03.2016 09:25 Uhr
    Ich kann mich nur dem Artikel von Micha W anschließen. Auch ich bin Schalker und leide, weil wir von der Spielstärke nicht mal mehr zu den ersten fünf der BL gehören.... Ich kann mir nicht denken, dass der User Alles für Schalke mit der Leistung unseres S04 zufrieden ist! Allenfalls mit der Tabelle muss man zufrieden sein. Aber jetzt kommen die entscheidenden Spiele. Wenn wir in Ingolstadt nicht punkten...was ich befürchte, weil die auf dem gesamten Spielfeld pressen, holen wir gg. den BvB und Bayern keine Punkte und dann kommt Bayer!!! Sollte es dann tatsächlich zuvor zu drei Niederlagen (was ich nicht hoffe) gekommen sein, werden wir gg. Bayer nicht vor Selbstvertrauen strotzen!!!!!!! Auch ich lebe Schalke, bin aber Realist und leide darunter, wie sich unser S04 in den vergangenen Jahren rückwärts entwickelt. Defizite bei Spielern, Trainer und auch der Vereinsführung sind für die negative Entwicklung verantwortlich!!! Allein unsere Fans sind nach wie vor absolute BL-Spitze. Alle hoffen auf Heidel als Heilsbringer.....hoffentlich kann er das erfüllen..... Glück Auf!!

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