Das Spiel der Duisburger gegen 1860 München war ein bisschen ein Spiegelbild der Saison. Erst wenn der MSV so richtig unter Druck steht, dreht er auf einmal auf und macht Unmögliches möglich. Gut, ein Wunder war der Sieg gegen 1860 München jetzt nicht - trotz Rückstand. Aber irgendwie scheint es, als brauchen die Spieler erst einen Rückstand, der ihnen die Augen öffnet. So war es auch in den zurückliegenden 29 Spieltagen. Erst als es scheint, als sei Duisburg abgeschlagen und der Klassenerhalt ist in weite Ferne gerückt, besinnen sich die "Zebras" auf das Wesentliche und fangen plötzlich an, Punkte zu holen.
Im Grunde erlebt Özbek daher auch die guten Zeiten in Duisburg mit. Seit er im Winter zum MSV kam, hat die Mannschaft in elf Spielen 13 Punkte geholt. Und trotzdem hatte der gebürtige Castrop-Rauxeler bis jetzt eine furiose Zeit. "Ich bin in den letzten zweieinhalb Monaten alt geworden", sagte er auf die Frage, warum es die "Zebras" immer so spannend machen müssten. Nach dem 2:1-Sieg gegen 1860 München konnte er diesmal allerdings sehr gut darüber lachen, dass seine Mannschaft erneut einen Rückstand aufholen musste. "Ich wäre gerne mit sieben Punkten vor dem Abstiegsplatz", erklärte er, "aber leider ist das nicht zu ändern. Im Moment bin ich einfach nur glücklich, dass wir das wirklich geschafft haben. Die letzten Wochen waren echt so schwer und jetzt…" Jetzt darf wieder offen geträumt werden.
Nicht erst seit den jüngsten Erfolgen fühlt sich Özbek wohl in Duisburg. Den Sieg gegen die "Löwen" hat er "zusammen mit Freunden" geholt, wie er sagte. Nach dem Spiel sprudelte es nur so aus ihm heraus: "Das sind wirklich super Jungs hier, die sind alle richtig in Ordnung, die verdienen das einfach, drin zu bleiben." Deswegen werden er und die Mannschaft auch in den nächsten Wochen alles geben, um den Klassenerhalt doch noch möglich zu machen. Schon alleine für die Fans. "Es ist schön zu sehen, dass die Fans das honorieren. Ich will, dass wir das für die nächsten Wochen beibehalten und alles investieren."
Das Glücksgefühl dürfen die "Zebras" am Wochenende jetzt auch erst einmal genießen. Es ist Balsam auf die geschundene Seele, die sich jetzt auch einmal ein bisschen erholen kann. Wir müssen uns aufs nächste Spiel vorbereiten ", sagte Nico Klotz schnell auf die Frage, was denn am Abend noch anstehen würde. Dabei musste er aber selbst ein wenig schmunzeln, als die Bierkästen hinter ihm vorbeigeschoben wurden. "Ein bisschen genießen müssen wir die Situation jetzt auch, das gehört auch dazu…" Und vielleicht gehen die nächsten Spiele den Duisburgern dann ein bisschen leichter von der Hand und Özbek muss nicht fürchten, dass er nach dieser Saison schon frühzeitig in Rente gehen muss.




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