Umso beeindruckender ist es, was die Veilchen im Jahr 2016 bisher bereits erreicht haben. Mit 30 Punkten aus 14 Spielen steht der TV Jahn in der Rückrundentabelle auf dem ersten Platz, sogar noch vor dem überlegenen Aufsteiger Wuppertal. "Mittlerweile ist es ein Selbstläufer geworden", kann auch Coach Thomas Drotboom sein Glück kaum fassen.
Der ehemalige Assistent seines Vorgängers Jörg Vollack ist seit Saisonbeginn in Hiesfeld tätig, stieg in der Vorsaison noch mit Glükauf Möllen aus der Bezirksliga ab. Einen solchen Lauf hinzulegen, bei der sogar noch drei zweite Platz drin ist, hätten ihm wohl die wenigsten zugetraut. Wahrscheinlich nicht einmal er selbst: "Wer das im Winter gesagt hätte, dem hätte ich erst mal einen kalten Lappen auf die Stirn gelegt. Im Gegenteil, wenn mir einer gesagt hätte, wie viel Punkte die anderen in der Rückrunde holen, hätte ich eher Angst bekommen."
Dass es letztendlich zu diesem Lauf gekommen ist, dafür sieht der 49-Jährige mehrere Faktoren. Zum einen wäre da das zur Rückrunde endgültig erleidgte Thema Finanzprobleme. Drotboom: "Die Birne war bei den Jungs komplett voll und sie konnten sich gar nicht mehr auf den Fußball konzentrieren." Im Endeffekt war seine Mannschaft dadurch aber näher zusammengerückt, daran konnte letztendlich auch der Abgang von Top-Torjäger Danny Rankl nichts ändern. Finanziell wäre es wohl eh "eine Farce gewesen, ihn zu behalten."
Außerdem hat Drotboom viele intensive Gespräche mit seiner Mannschaft und seinen verlängerten Armen im Team geführt, um das angeschlagene Selbstvertrauen wieder zu kitten. "So Spiele wie gegen Fischeln, als wir 2:0 zurücklagen, hätten wir in der Hinrunde noch verloren", ist sich der Trainer sicher.
Und dann ist da noch Drotbooms engere Arbeit mit den Physios: Zuvor verletzungsanfälligere Leute wie Kevin Corvers oder Gino Mastrolonardo haben in der Rückrunde keine Minuten wegen irgendwelcher Wehwechen verpasst. "Wir haben in jedem Rückrundenspiel mit der selben Viererkette spielen können, auch das hat einen Ausschlag gegeben." Als sich Spielgestalter Ekin Yolasan mit seinem Kreuzbandriss abmeldete, meldete sich zudem Jan-Lukas Pirschel wieder pünktlich zurück.
Damit die Hiesfelder jetzt nicht schlappmachen, hat sich ein Spielervater zusätzlich noch eine ganz besondere Prämie ausgedacht. "Papa Zwikirsch hat angekündigt, eine Riesenpoolparty zu schmeißen, mit Freigetränken und Essen, wenn wir den dritten Platz halten können. Was jedoch passiert, wenn wir sogar noch den KFC Uerdingen überholen, da müssen wir uns noch was ausdenken", lacht Drotboom.

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